Verein & Impressum


Über uns

Im Jahr 2000 gründeten Freunde der Botanik die Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. (BAS), um allen, die sich für die vielfältigen Aspekte unserer heimischen Pflanzenwelt interessieren, eine gemeinsame Plattform zu bieten. Unsere Mitglieder sind Botaniker aus Wissenschaft und Praxis ebenso wie interessierte Laien mit Freude an der heimischen Pflanzenwelt.

Ziel der BAS ist die Erforschung der Pflanzenwelt Südwestdeutschlands. Wesentliche Aufgaben sind dabei:

  • Vermittlung und Vertiefung von Pflanzenkenntnissen,
  • Durchführung und Betreuung floristischer Kartierungen,
  • Untersuchung der Verbreitung, Ökologie und Vergesellschaftung von Arten,
  • Dokumentation der Flora und Vegetation der Landschaften Südwestdeutschlands,
  • Schutz der heimischen Flora.

Ein wichtiges Anliegen ist zudem die Förderung des Interesses an der heimischen Pflanzenwelt bei allen Altersgruppen. Dazu führen wir botanische Wanderungen, Exkursionen und Geländepraktika durch. Für Anfänger oder zum Einarbeiten in schwierige Artengruppen beiten wir spezielle Fortbildungen an. Bei unserer Jahrestagung , dem Südwestdeutschen Floristentag, werden neue Erkenntnisse zu Flora und Vegetation präsentiert. Zugleich dient sie dem Erfahrungsaustausch und dem Kennenlernen der Pflanzenwelt in der Umgebung des jeweiligen Tagungsortes.

Unser Rundbrief, die „Pflanzenpresse„, informiert zweimal jährlich über die Aktivitäten der BAS, insbesondere über das Exkursion- und Fortbildungsprogramm. Kurze Artikel über regionale Projekte, Beobachtungstipps zur Flora oder Hinweise auf aktuelle botanische Themen sowie Buchbesprechungen geben Anregungen an unsere Mitglieder weiter. In den „Berichten der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland“ werden wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Beiträge zur Flora und Vegetation publiziert; in den Beiheften werden wissenschaftliche Spezialarbeiten veröffentlicht.

Die BAS entwickelt und fördert Projekte sowie Arbeitskreise, dies sich mit speziellen Pflanzengruppen beschäftigen oder sich regionalen Kartierungen widmen.

Die Fundort-Datenbank der BAS dokumentiert unsere Kartierergebnisse und ermöglicht die Recherche nach Artenvorlommen. Fundortmeldungen können online oder über das Programm AEP-Forte in diese Datenbank eingegeben werden. Die Link-Liste bietet Zugang zu zahlreichen regionalen und überregionalen Fachinformationen

Unsere Mitglieder erhalten die wissenschaftlichen Veröffentlichungen des Vereins untentgeltlich per Post zugesandt und können an den Veranstaltungen des Vereins teilnehmen, über die wir regelmäßig per E-Mail informieren.

Weitere Informationen über den Verein können Sie über die Geschäftsstelle beziehen. Hier hier gelangen Sie zum Bestellformular.

 


Neues Beiratsmitglied

Ein neues Mitglied des Beirats stellt sich vor:

Dr. Simone Lang

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Referat Botanik

Die Folgen des Klimawandels sind gegenwärtig in aller Munde, wobei die Auswirkungen auf die Vegetation am gravierendsten in der Arktis, Antarktis und im alpinen Bereich zum Tragen kommen. Weltweit wird bereits ein klima-bedingtes Vordringen von Zwergsträuchern in höhere Lagen und Breiten beobachtet. Die Verbuschung durch Zwergsträucher führt zu Veränderungen in der Vegetationszusammensetzung, wobei kleinere und langsamer wachsende Moose und Flechten verdrängt werden. Moose und Flechten dominieren jedoch nicht nur die Pflanze¬nwelt im alpin-arktischen Bereich, sondern sie sind auch ausschlag¬gebend für systemimmanente Ökosystemfunktionen. So fungieren sie z.B. als Kohlenstoffsenke, regulieren den Wasserhaushalt und sorgen für die Isolierung von Permafrostböden. Innerhalb der letzten Jahre wurden zunehmend Studien zu klimabedingten Vegetationsveränderungen durchgeführt, wobei der Fokus auf Studien zur Diversität und Abundanz von Moosen und Flechten lag. Jetzt stellt sich die Frage, wie die beobachteten Vegetationsveränderungen auf das Klima rückwirken, z.B. durch ein verändertes Rückstrahlvermögen der Erdoberfläche. Es ist zu erwarten, dass die Albedo, das Verhältnis von reflektiertem zu einfallen¬dem Licht, sich in großem Stil ändert, wenn Moose und Flechten durch Zwergsträucher verdrängt werden. Dadurch könnte es zu einer die Klimaerwärmung weiter verstärkenden Rückkoppelung kommen.

In dem länderübergreifenden Projekt ECOSHRUB werden diese Aus-wirkungen im norwegischen Fjell südlich von Trondheim nahe des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks untersucht. Beteiligt sind Prof. Bente J. Graae an der Norwegian University of Science and Technology (NTNU) in Norwegen sowie Prof. Ivan Nijs an der Universiteit Antwerpen in Belgien. Weitere Untersuchungen des Projektes betreffen die Veränderungen der Vegetation bzw. Veränderungen des CO2-Budgets durch Vordringen von Zwergsträuchern. Mehr Informationen dazu sind zu finden unter https://www.ntnu.edu/biology/ecoshrub. In der Ökosystemforschung werden Gefäßpflanzen bereits seit geraumer Zeit in funktionelle Gruppen unterteilt, deren Charakteristiken (functional traits) in Verbindung zu bestimmten Ökosystemfunktionen stehen. Innerhalb der Moose und Flechten steht diese Entwicklung jedoch noch ganz am Anfang. Bisher wurden wenige traits erforscht, und ihr Zusammenhang zu Ökosystemfunktionen ist weitgehend unklar.
Die obige Studie hat sich zum Ziel gesetzt, vegetationsbedingte Verän-derungen der Albedo und deren potentielle Rückwirkung auf das Klima zu untersuchen. Des weiteren soll, in Zusammenarbeit mit Dr. Thorsten Klahn am Fraunhofer ICT, ein Zusammenhang mit ausgewählten funktionellen traits von Moosen und Flechten hergestellt werden. Eine Erforschung dieser Zusammenhänge könnte maßgeblich dazu beitragen, Voraussagen über deren Rückwirkung auf das Klima zu treffen sowie bestehende Klimamodelle zu verbessern.

 

Dr_Lang

Simone Lang. © Ben Blonder

 

 

 

 

 


Landespreis für Heimatforschung an Helmut Herwanger

Die Veröffentlichung seines Werkes „Oberschwäbische Botaniker aus fünf Jahrhunderten“ hat unsere ehemaliges Mitglied Helmut Herwanger leider nicht mehr erleben dürfen – er verstarb wenige Tage bevor das Werk als Beiheft 4 der Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwest­deutschland gedruckt wurde. Nun erhielt er eine gebührende Aner­kennung für sein umfassendes, hervorragend recherchiertes und spannend zu lesendes biographisch bibliographisches Lexikon. Am 19. November wurde ihm posthum vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Bruchsal der 2. Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg 2015 verliehen.