Gesucht wird: Die Dicke Trespe (Bromus grossus Desf. ex DC.)


Bromus grossus Desf. ex DC., die Dicke Trespe, ist eine Art des Anhang II der FFH-Richtlinie. Für die Art sind daher besondere Schutzgebiete auszuweisen – dies ist in so fern ungewöhnlich, als es sich bei Bromus grossus um ein Ackerunkraut handelt.
Die Dicke Trespe hat, nach bisherigen Erkenntnissen, den Schwerpunkt ihrer Verbreitung in Baden-Württemberg. Die Art kommt auch in anderen Bundesländern vor, ist dort wohl bisher aber wenig beachtet worden. In Baden-Württemberg ist sie nach 2000 von der Schwäbischen Alb und ihrem Vorland (Südliche Gäulandschaften), dem Tauberland, und der Umgebung von Karlsruhe nachgewiesen. In Rheinland-Pfalz sind wohl nur wenige, eher kleine Funde bekannt.

Die Untersuchungen des Jahres 2004 zeigen bisher folgendes Bild: die Vorkommen sind häufig klein (< 100 Ex.) und liegen an Acker- oder Wegrändern (v.a. an grasigen Feldwegen). Flächige (und individuenreiche, > 10000 Ex.) Vorkommen in Äckern sind eher selten. Bromus grossus wurde v.a. im Wintergetreide (Dinkel und Weizen) beobachtet. Es findet sich aber auch in Hafer, Roggen (obwohl im Roggen Bromus secalinus einen Schwerpunkt hat), ja sogar in Mais und Rapsäckern wurde Bromus grossus beobachtet.
Sehr häufig wird die Art nicht richtig erkannt oder mit anderen, verwandten Arten verwechselt (v.a. mit Bromus secalinus, aber auch mit B. racemosus oder B. commutatus). Dies liegt u.a. an den oft unzulänglichen Bestimmungsschlüsseln der üblichen Florenwerke; die herangezogenen Merkmale sind meist nicht geeignet die Art sicher zu erkennen.

Um ein aktuelles und klares Verbreitungsbild des Vorkommens von Bromus grossus zu bekommen, wird gebeten besonders auf Bromus grossus zu achten und eventuelle Funde genau zu dokumentieren. Hierzu sollten die Funde am besten in eine Karte (Maßstab 1:25 000) eingetragen werden – eventuell zusätzlich ergänzt durch eine kleine Fundskizze. Angegeben werden sollten auch der R/H-Wert (am besten natürlich mit GPS), die Größe der Population und die Nutzung des Ackers (Getreide, Winter-/Sommergetreide). Außerdem sollten immer Belege gesammelt werden.
Bitte teilen Sie mir ihre Funde mit; ich bin gerne bereit entsprechendes Material zu überprüfen.

Martin Engelhardt, Ebertstraße 37, 72072 Tübingen. e-mail: Martin.Engelhardt (at) web.de