Kartieraufruf Dänisches Löffelkraut (Cochlearia danica)


Dänisches Löffelkraut (Cochlearia danica) und Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens) – ein Kartieraufruf für das Frühjahr, einer für Sommer, Herbst und Winter!

Das an der Nord- und Ostseeküste heimische, salztolerante Dänische Löffelkraut und das aus Süd- und Ostafrika stammende Schmalblättrige Greiskraut sind zwei Arten, die sich in den letzten 10 Jahren in Südwestdeutschland sehr stark ausgebreitet haben.


Das Dänische Löffelkraut war Mitte der 1990er Jahre in Südwestdeutschland noch nicht bekannt: Ein erster Hinweis auf diese Art erschien in der Pflanzenpresse Nr. 1 (2000), eine erste Fundortmeldung unter der Rubrik „Neue Fundorte, Bestätigungen und Verluste“ dann in Band 1 unserer Berichte (2001) durch Bernd Haisch.
Von dem Schmalblättrigen Greiskraut waren damals zwar schon Fundorte bekannt, doch so wenige, dass in dem „Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz“ (1993) auf eine Verbreitungskarte verzichtet wurde. Das Grundlagenwerk „Die Farn und Blütenpflanzen Baden-Württembergs“ (1996) enthält zwar bereits eine Verbreitungskarte, doch ist die Art inzwischen viel weiter verbreitet als damals dargestellt.
Nach den erfolgreichen Aufrufen zur Erfassung des Sommerflieders und der Indischen Scheinerdbeere, bitten wir nun unsere Mitglieder im Jahr 2006 besonders auf das Dänische Löffelkraut und das Schmalblättrige Greiskraut zu achten und uns Fundorte mitzuteilen. Wir beabsichtigen in der Pflanzenpresse Nr. 15 Verbreitungskarten zu diesen beiden Arten zu präsentieren.
Wir bitten deshalb alle Mitglieder, uns Vorkommen dieser beiden Arten zu melden – per Postkarte, Brief oder E-Mail, am Besten aber mit dem der Pflanzenpresse beiliegenden BAS-Fundortmeldebogen. Benötigt werden die folgenden Angaben:
Artname, Fundort, Nr. der Topographischen Karte mit Quadrant, Wuchsort, Beobachtungsjahr, BeobachterIn – etwa in folgender knapper Form:
Cochlearia danica, zwischen Karlsruhe und Forchheim, TK 7015/2, im Mittelstreifen der Schnellstraße, 25. April 2005, Grete Musterfrau
Senecio inaequidens, Konstanz, Bahnhof Petershausen, TK 8321/1, auf Gleisschotter bei der Verladerampe, 2004, Hans Mustermann.
Cochlearia danica fällt vor allem im April und Mai zur Blütezeit auf. Bevorzugte Wuchsorte sind die Mittelstreifen von Autobahnen und Schnellstraßen (ein Fall für den Verkehrsstau!), inzwischen wächst die Art aber auch an den leichter zugänglichen Rändern weniger stark befahrener Straßen. Sie kommt oft in großer Menge vor, so zum Beispiel im Mittelstreifen der A65 zwischen Karlsruhe und Landau über viele Kilometer. Manchmal sind die Pflanzen aber kleinwüchsig und werden nur wenige Zentimeter hoch, auf den ersten Blick sind sie dann zwischen anderen weißblühenden Therophyten wie dem Knäuel-Hornkraut (Cerastium glomeratum) leicht zu übersehen.
Senecio inaequidens kann dagegen fast das ganze Jahr über nachgewiesen werden, besonders leicht natürlich während der Blütezeit, die vom Frühsommer in manchen Jahren bis kurz vor Weihnachten reicht. Das Schmalblättrige Greiskraut wurde in den ersten Jahren bevorzugt entlang der Bahnlinien sowie in den Mittelstreifen der Autobahnen und Schnellstraßen nachgewiesen, wo es heute eine der häufigsten Arten ist. Ihr Wuchsortspektrum ist inzwischen aber viel größer, es umfasst vor allem Ruderalflächen jeglicher Art, brachliegende Äcker sowie Kahlschläge, Windwurfflächen und andere offene Bereiche im Wald.
Auch dieses Mal verlosen wir unter allen Melderinnen und Meldern wieder einen Büchergutschein in Höhe von 30 EUR. Bei der Indischen Scheinerdbeere fiel das Los auf HELMUT SCHWÖBEL aus Pfinztal. Herzlichen Glückwunsch!
Fundmeldungen bitte an die Geschäftsstelle der BAS bis spätestens Dezember 2006.