von DIETMAR SCHOTT
Für April bis September 2016 waren 25 Montagsexkursionen in und um Karlsruhe vorgesehen, von denen 24 stattgefunden haben. In der Regel nahmen zwischen 6 und 10 Personen teil. Neben Mitgliedern der BAS kamen gelegentlich auch Studenten der Uni Karlsruhe (KIT) dazu, um ihre Artenkenntnisse zu erweitern. Wenn wir mit einer größeren Gruppe nach Pflanzen Ausschau haltend durch eine Siedlung gingen, ernteten wir gelegentlich argwöhnische Blicke und Kopfschütteln bei Anwohnern und Passanten. Manchmal verwandelte aber ein kurzes Gespräch und das Faltblatt der BAS das Misstrauen in freundliches Interesse. Ein besonderes Erlebnis war die Begegnung mit der Wasserschutzpolizei bei der letzten Exkursion im Karlsruher Rheinhafen. Wir bewegten uns nach Pflanzen suchend entlang der Böschung des Nordbeckens westlich des Hafensperrtors. Plötzlich fuhr ein Schiff der Wasserschutzpolizei von der Beckenmitte direkt auf uns zu. Auf dem Bug stand ein Polizist. Nur wenige Meter vom Uferrand entfernt fragte er, was wir hier suchten. Alle waren aufmerksam geworden und schauten etwas verduzt drein. Schnell konnten wir den Polizisten von unserer Harmlosigkeit überzeugen. Nachdem er sich sogar entschuldigt hatte, fuhr das Boot davon. Uns musste jemand vom gegenüberliegenden Ufer aus beobachtet und die Polizei gerufen haben. Gegenüber den Exkursionen der letzten Jahre hatten wir als Neuerung in diesem Jahr fünf Nachsuchen durchgeführt. Dabei wurden die Wuchsorte von seltenen Arten aufgesucht, die aus der Literatur bekannt aber lange nicht mehr nachgewiesen waren. Nach folgende fünf Arten wurde gefahndet: Spergula pentantra (Graben), Viola rupestris (Kronach), Thymus serpyllum (Friedrichstal), Viola canina (Hardtwald) und Myosotis laxa (Ötigheim). Jeder Art waren eigene Exkursionen gewidmet. Leider haben wir keine dieser Arten wiedergefunden. Entweder existieren die Wuchsorte nicht mehr oder wir habe die Pflanzen übersehen. Möglicherweise haben wir auch nicht an den richtigen Stellen gesucht. Über die diesjährigen Funde folgender Arten haben wir uns dagegen besonders gefreut: Alyssum alyssoides (Graben), Epipactis purpurata (Wössingen), Samolus valerandi (Rheinhausen), Epilobium palustre und Veronica scutellata (Ötigheim), Silene armeria (Rheinstetten), Aristolochia clematitis (Leopoldshafen) und Azolla filiculoides (Illingen). Diese Arten sind in unserer Region selten und manche Teilnehmer unserer Montagsexkursionen haben sie dabei zum erstenmal gesehen.