Tägliche Archive: 17. Juli 2017


Aufruf zur Kartierung von Arten nasser und überfluteter Ackersenken

von ANNEMARIE RADKOWITSCH

Feuchte Ackersenken sind ein wertvoller Lebensraum für seltene und
gefährdete Arten der Zwergbinsen-Gesellschaften. Durch Auffüllungen,
Entwässerung und intensive Bewirtschaftung sind sie hochgradig gefährdet.
Da ihr Auftreten vom aktuellen Wettergeschehen abhängt, treten diese
wechselfeuchten Lebensräume nur unregelmäßig, oft sehr kleinflächig,
zeitlich wechselnd und daher kaum vorhersehbar auf. Der derzeitige
Kartierstand spiegelt weder bei den häufigen noch bei den seltenen Arten
der Zwergbinsen-Gesellschaften ihre aktuelle Verbreitung wieder.
Außerdem relevant für Vorkommen vieler Arten der Zwergbinsen-Gesellschaften
sind gesömmerte Teichböden, durch Befahrung verdichtete
Stellen oder kurzlebige Schlammböden an den Ufern von Fließgewässern,
Wassergräben etc. Zu erwartende Arten sind u.a.: Centunculus minimus,
Elatine alsinastrum, E. hexandra, E. hydropiper, E. triandra, Gypsophila
muralis, Isolepis setacea, Juncus articulatus, J. bufonius, J. capitatus, J.
ranarius, J. sphaerocarpus, J. tenageia, Hypericum humifusum, Illecebrum
verticillatum, Limosella aquatica, Lindernia procumbens, Radiola linoides,
Schoenoplectus supinus, Veronica acinifolia.
Hinweise auf Vorkommen von Arten der Zwergbinsen-Gesellschaften,
Herbarmaterial und ebenso auf aktuell auftretende nasse Ackersenken
(gerne auch mit Foto) sind für das Voranschreiten der floristischen Kartierung
in Baden-Württemberg ein wertvoller Beitrag. Helfen Sie mit! Für
Fundmeldungen können Sie das Portal für Fundmeldungen der Botanischen
Arbeitsgemeinschaft nutzen: Meldeformular. Hinweise auf das aktuelle Auftreten
von nassen Ackersenken oder Herbarmaterial an A. Radkowitsch.

E-Mail: a.radkowitsch[at]t-online.de.


Aufruf zum Sammeln von Characeen

von ANNEMARIE RADKOWITSCH

Einen herzlichen Dank allen bisherigen Sammlern von Characeen! Auch
2017 wird wieder um Belegmaterial von Characeen gebeten. Da sich am
sichersten frisches Material bestimmen lässt, beachten Sie bitte folgende
Hinweise für Sammlung und Versand der Lebendbelege von Characeen,
damit Ihre Mühe nicht umsonst ist:

  • Ausreichend Material sammeln: Wenn genug Algen am Fundort
    vorhanden sind, mindestens eine Hand voll. Zwischen einer auffallenden
    Art können auch weniger auffallende Arten verborgen sein. Außerdem
    sind gelegentlich bestimmte Entwicklungsstadien für die Bestimmung
    nötig.
  • Probe feucht in einer Plastiktüte, diese in Toiletten- oder
    Küchenpapierrolle schieben, oder in einer festen Plastikbox verpacken
    ohne Zugabe von Wasser und am besten in gepolstertem Briefumschlag
    versenden.
  • Beim Versand beachten, dass die Sendung nicht durch die
    Frankiermaschine der Post läuft, da die Algen dann wie gebügelt sind.
    Bestimmungsrelevante Merkmale sind dann nicht mehr erkennbar und
    auch nicht mehr regenerierbar, wenn man die Algen in Wasser
    weiterwachsen lassen möchte.
  • Vor dem Versand bitte per E-Mail klären, ob die Proben gleich bestimmt
    werden können. Es wäre sehr schade, wenn das Material wegen
    mehrtägiger Abwesenheit unbestimmbar wird.
  • Die Fundmeldung sollte folgende Angaben beinhalten: Fundort,
    Naturraum, Kreis, TK/ Quadrant, R/H-Wert, Angaben zu leg. und ggf.
    det., Datum.

Insgesamt ist der Kartierstand der Characeen in Baden-Württemberg noch
unvollständig. Daher sind auch Belege von häufigen Arten erwünscht.
Sollten Sie keine Möglichkeit für den Versand einer Probe haben, können
Sie gerne auch Beobachtungen von Fundorten melden.

Belege und Meldungen bitte an:

A. Radkowitsch, Hohenwarterstr. 1, 75181 Pforzheim

E-Mail: a.radkowitsch[at]t-online.de