Tägliche Archive: 27. Februar 2020


Aufruf zur Kartierung von Prunus cerasifera

von Thomas Breunig

Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera) ist eine häufig gepflanzte und ebenso häufig verwilderte und inzwischen auch wild auftretende Gehölzart.

Man findet Prunus cerasifera auch abseits von Obstbaumanpflanzungen in Hecken, Gebüschen und Feldgehölzen sowie an Wald- und Wegrändern. Solche spontan aufgewachsenen Exemplare sollten bei floristischen Kartierungen mit dem Status „verwildert“ erfasst werden.

Als Download finden Sie nachfogend den Beitrag  von Thomas Breunig zur Kirschpflaume (Prunus cerasifera) mit den Unterscheidungsmerkmalen zu Prunus domestica.

–> download Beitrag Prunus cerasifera

Die BAS würde sich freuen, wenn im Jahr 2020 besonders auf diese Art geachtet wird und Fundmeldungen über unser Meldeformular gemeldet werden.


Aufruf zur Erfassung von Mahonia-Sippen

von Annemarie Radkowitsch

Wintergrüne neophytische Gehölze können im Winter besonders gut bei floristischen Kartierungen erfasst werden, da sie auch als kleine noch unauffällige Jungpflanzen in blattlosen Gehölzbeständen deutlicher erkennbar sind als während der Vegetationsperiode.

Mahonien werden sehr häufig in Gärten und öffentlichen Anlagen kulti­viert. Ihre immergrünen Blätter, duftende langlebige gelbe Blüten, blau bereifte essbare Früchte und anspruchslose Kulturbedürfnisse machen sie zu attraktiven Zierpflanzen, von denen in Baumschulen unterschied­liche Kultivare angeboten werden. Nicht nur im Umfeld von Anpflan­zungen verwildert, wandern diese Arten mittlerweile auch in stadtnahe Wälder, Feldhecken und Feldgehölze ein und gehören zu den regelmäßig außerhalb von Siedlungen auftretenden neophytischen Gehölzen.

Mahonien wurden bisher in der floristischen Kartierung in Baden-Wür­ttemberg als Mahonia aquifolium (Pursh.) Nutt. erfasst. Neben weiteren auffälligen und gut von dieser Sippe abgrenzbaren Arten wie Mahonia bealei (Fort.) Carr. gibt es die Mahonia repens (Lindl.) G. Don., die in Baden-Württemberg kartierungsrelevant ist. In den Gehölzfloren von Roloff & Bärtels (4. Aufl., 2014) und Schmidt & Schulz („Fitschen -Gehölzflora“, 13. Aufl., 2018) wird sie durch die Ausläuferbildung sowie Blattmerkmale wie die nach vorne gerichteten Zähne, die geringere Anzahl Zähne (5-9 gegenüber 5-15 abstehenden Zähne bei M. aquifolium) sowie Papillen auf der Blattunterseite von M. aquifolium unterschieden. In beiden Floren gibt es Detailzeichnungen zu den Blatt­merkmalen. Die Ausläuferbildung ist als alleiniges Unterscheidungs­merkmal zwischen den beiden Arten ungeeignet, da sie häufig erst bei Altpflanzen deutlich erkennbar auftritt. Die beiden Sippen bilden außerdem den Hybrid M. aquifolium x repens, der in Wuchsform und Merkmalen zwischen beiden Elternarten steht.

Für Fundmeldungen sind daher Herbarbelege oder zumindest aussage­kräftige Fotos der Blattmerkmale sowie Anmerkungen zum Alter bzw. Größe (bedeckte Fläche) der vorgefundenen Pflanzen und zum Vorhandensein von Papillen auf der Blattunterseite sowie erkennbaren Ausläufern wichtig.

Fundmeldungen bitte an: Annemarie Radkowitsch, Hohenwarterstr. 1, 75181 Pforzheim, a.radkowitsch[at]t-online.de

Download Vortrag Mahonia-Sippen [pdf]