Lange, Jörg (Hrsg. RegioWasser e.V.) 2007: Die Dreisam – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. – Lavori-Verlag. 240 S.; Freiburg i. Br. (gebunden). Preis: 29,80 €.


Besprechung von JÜRGEN VÖGTLIN

Die Dreisam

Mit einer beeindruckenden Monographie widmen sich der Limnologe Jörg Lange sowie die beiden Koautoren Nick Geiler und Iso Himmelsbach der Dreisam. Die Dreisam entsteht im Zartener Becken durch den Zusammenfluss mehrerer Schwarzwaldbäche, sie durchfließt erst Freiburg dann die Freiburger Bucht und speist nach der Zusammenführung mit Elz und Glotter den in den Rhein mündenden Leopoldskanal.
Die vorliegende umfassende Betrachtung der Dreisam und ihres Einzugsgebietes erfolgt in den drei Kapiteln Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das fulminante erste Kapitel beschreibt Charakter und Verlauf der Dreisam in der Urlandschaft sowie die Zähmung und den Wandel des Wildflusses im Rahmen umfangreicher Flussbaumaßnahmen. Diese fanden unter Tulla schwerpunktmäßig im 19. Jahrhundert statt. Die historische Betrachtung schließt mit den facettenreichen Aspekten der Nutzungsgeschichte des Flusses als Energiequelle, Entsorgungssystem und Naherholungsraum. Im zweiten Kapitel wird anhand der naturräumlichen Rahmenbedingungen wie Geologie, Klima und Hydrologie der Ist-Zustand der Dreisam erörtert. Gewässergüte und Gewässerstruktur finden ebenso Berücksichtigung wie die Lebensgemeinschaften an und in der Dreisam. Letztere werden jedoch aus einer eher zoologischen Perspektive beleuchtet. Der Botaniker kommt beim der rudimentären Abhandlung von Flora und Vegetation leider nicht ganz auf seine Kosten. Das Buch schließt mit den Zukunftsperspektiven der Dreisam. Es zeigt die Anstrengungen auf, die im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie unternommen werden, um die Dreisam wieder in einen besseren ökologisch Zustand zu führen. Hierzu zählt insbesondere die Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Wanderfische wie beispielsweise dem Lachs.
Insgesamt kann das Buch als äußert gelungene und wertvolle Gesamtschau der Dreisam bezeichnet werden. Die Angabe von Quellen ist sehr ausführlich und umfassend. Historische Karten, eine Vielzahl an bestechend guten, teilweise auch sehr alten Photographien sowie ausgezeichnete Graphiken illustrieren das Buch bestens und fassen die Fülle an Informationen zu einem äußerst ästhetischen und lesenswerten Werk zusammen.