Kartierexkursion Egelsee-Schmierofen-Schlangenlache 23. März 2018


Kartierexkursion BAS-Kurpfalz

Naturraum Nördliche Oberrheinebene; Baden-Württemberg; St. Leon-Rot; TK 6717/23; St.Leon, „Egelsee-Schmierofen-Schlangenlache“; Sandfluren, Sand-Äcker, Feuchtwald.

von Markus Sonnberger

Die erste Exkursion des Jahres 2018 startete im Süden von St. Leon im kleinen Sportgelände mit Park an der Mönchbergstraße. Der Park wird von relativ artenreichem Offenland, zumeist ruderalen Grasbeständen über Sand dominiert. Der Jahreszeit entsprechend musste man aber schon etwas genauer hinschauen. Immerhin fanden sich dann auf der Aschenbahn die charakteristischen Jungpflanzen von Filago (Logfia) minima und einer weiteren, größeren Art (mutmaßlich F. arvensis). Unter Bäumen waren die ersten blühenden Gelbsterne (Gagea villosa) zu finden. Hinzu kamen eine Reihe anderer, teils seltener Sandrasenarten, wie Artemisia campestris, Corynephorus canescens, Cerastium semide­candrum, Holosteum umbellatum, Hypochaeris glabra, Medicago minima, Potentilla verna, Scleranthus annuss subsp. polycarpos, Taraxacum lacisto­phyllum, Teesdalia nudicaulis, Veronica triphyllos und Veronica verna. Wollen wir hoffen, dass die Landschaftsgärtner hier noch nicht allzu bald einen Bedarf zur großflächigen Überplanung und Verschö­nerung entdecken mögen. Zunächst nach Osten über eutrophierte Offenland-Relikte am „Vorderen Buckel“ ging es dann nach Süden in den Wald. Auch hier war zunächst nicht viel zu entdecken. Spätblühende Trauben­kirsche (Prunus serotina) und Kermesbeere (Phytolacca americana) haben auch hier bereits das Regiment übernommen. Unser Ziel war ein Waldsumpf in einer Dünensenke mit dem vielversprechenden Namen „Schlangenlache“. Leider wurde hier tiefe Baggergräben fest­gestellt und zunächst auch keine Spur von Wasser oder gar nur feuchte­bedürftiger Bodenvegetation. Nur im tiefstgelegenen Teil war eine kleine Kolonie der Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera) zu finden. Die Erlen standen aufgrund des Torfschwundes auf hohen Wurzelpodesten. Immerhin gab es auch noch ein paar Flatterulmen (Ulmus laevis) und ein paar hundert Quadratmeter mit Gebüsch der heimischen Traubenkirsche (Prunus padus). Wieder im Offenland ging es über die Dünenkuppe des „Schmierofen“ zurück zum Ort. Hier waren am Rande sandiger Äcker und auf Brachstreifen ein paar Sandrasenrelikte zu finden. Vor allem gegen den Ortsrand liegen noch einige flächenhaftere, wenngleich stark durch Hunde und Gesträuch in Anspruch genommene Sandflächen, wo der Feld-Beifuß (Artemisia campestris) auffällig dominiert.

Auch hier sei eine Empfehlung an die Feld-Botaniker angebracht. Die Heide-Löwenzähne sind gar nicht so schwer zu bestimmen und gerade auch auf den Sandstandorten des Rhein-Neckar-Raumes auch gar nicht selten. In Frage kommen hier kaum mehr als fünf Arten, worunter Taraxacum lacistophyllum (rote Früchte), T. lacistophylloides (stroh­farbene Früchte), T. parnassicum (rote Früchte, ohne Pollen, aufrechte Hüllblätter, oft pagodenähnlich gedrängte Blattlappen), T. plumbeum (strohfarbene Früchte) und T. tortilobum (teils sehr schmale, verdreht abstehende Blattzipfel, graubraune Früchte) besonders verbreitet zu sein scheinen.