Ludemann Thomas, Röske Wolfgan & Krug Matthias 2007: Atlas zur Vegetation des Südschwarzwaldes – Feldberg, Belchen, Oberes Wiesental. – Mitt. Ver. Forstl. Standortsk. Forstpflanzenzücht. 45: 1-100; Freiburg. ISSN 0506-7049. Bezug: VFS-Geschäftsstelle, Wonnhaldestraße 3a, 79100 Freiburg. Preis 19,00 €.

Besprechung von SIEGFRIED DEMUTH, Karlsruhe

Das Feldberggebiet im Südschwarzwald gehört zu den botanisch interessantes und wertvollsten Gebieten Baden-Württembergs. Daher ist es erfreulich, dass nach 25 Jahren durch den Verein für forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung wieder eine Vegetationskarte veröffentlicht wurde. Die erste vegetationskundliche Karte von Erich Oberdorfer erschien 1982 und umfasste die Topografische Karte TK 8114 – Feldberg und damit eine Fläche von etwa 137 km² (Oberdorfer E. 1982: Erläuterungen zur vegetationskundlichen Karte Feldberg (1:25000). – Beih. Veröffentl. Natursch. Landschaftspflege Baden-Württemg 27: 5-83. Karlsruhe). Er unterschied 31 Vegetationstypen, darunter 18 Waldtypen. Die aktuell vorliegende Kartierung von T. Ludemann, W. Röske und M. Krug gibt die Vegetation nicht einer Topografische Karte wieder, sondern von vier Naturschutzgebieten (NSG), zwei geplanten Erweiterungsflächen und zwei geplanten NSG. Diese Gebiete verteilen sich auf die TK 8112, 8113, 8114, 8212, 8213 und 8214 (leider gibt es in der Arbeit keine Übersichtskarte mit dem Blattschnitt der Topographischen Karten). Nach einer kurzen Einführung zu Geologie, Klima, Boden, Besitzverhältnissen sowie land- und forstwirtschaftlicher Nutzung in ihrer heutigen und ihrer früheren Form, wird ausführlich die Kartierungsmethode erläutert. Grundlagen sind zum einen etwa 500 Vegetationsaufnahmen von Waldbeständen aus den Jahren 1987–1989, die Biotoptypen nach dem Biotoptypenschlüssel von Baden-Württemberg

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Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands – das neue Standwerk der Bryologie

Besprechung von ANNEMARIE RADKOWITSCHVerbreitungsatlas der Moose Deutschlands

Mit dem „Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands“ von LUDWIG MEINUNGER und WIEBKE SCHRÖDER setzt die Regensburger Botanische Gesellschaft als Herausgeberin ihre bryologische Tradition fort, die bereits der Gründer David Hoppe im 18. Jahrhundert begonnen hat. In diesem neuen Standardwerk liefern die Autoren zu jeder der 1.159 im Gebiet vorkommenden Moosarten eine kurze Beschreibung zu Morphologie, Standortansprüchen, Soziologie, Verbreitung im Gebiet mit wichtigen Literaturhinweisen, sowie eine regionalisierte Gefährdungseinschätzung. Am Ende jedes Bandes ist für jede Art eine ganzseitige, farbige Verbreitungskarte abgedruckt, die im Quadrantenraster den Ist-Zustand (Angaben seit 1980) und die historischen Angaben (vor 1980) in zwei Kategorien (mit und ohne Beleg) darstellt. Die Bücher sind mit 164 teilweise farbigen Fotos und Zeichnungen illustriert. Bei der Auswahl der Bilder wurde Wert darauf gelegt, dass die Arten nicht in anderen gängigen Floren abgebildet sind. Zehn Fotografen lieferten Fotos für den Atlas. Die meisten Bilder stammen von Michael Lüth und dem Herausgeber. Die Bestimmungsschlüssel zu einigen schwierigen Gattungen werden viel Aufmerksamkeit erregen.
Das Werk erscheint in 3 Bänden:

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Neues Programm zur schnellen Eingabe von Artenlisten und Einzelfunden

Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) hat in Zusammenarbeit mit
Artenerfassungsprogramm Pflanzen unserer Arbeitsgemeinschaft ein Programm entwickelt, mit dem Artenlisten, Vegetationsaufnahmen und Einzelfunde mit den dazugehörenden Fundortdaten auf einfache Weise in eine Datenbank eingegeben werden können. Die Eingabe der Arten erfolgt mit achtstelligen Kürzeln. Für die Eingabe steht die Standardliste Baden-Württemberg zur Verfügung, die außer den gültigen Namen auch zahlreiche Synonyme enthält (BUTTLER, K. P. & HARMS, K. 1998: Florenliste von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta). – Fachdienst Naturschutz, Artenschutz 1 (Hrsg.: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg). – 486 S.; Karlsruhe). Zur Erleichterung der Eingabe der Fundortdaten sind für etliche Felder ebenfalls Standardlisten hinterlegt, z.B. für Naturraum, Gemeinde und Landkreis.
Das Programm verfügt über eine Recherchefunktion. Mit dieser können nach verschiedenen Kriterien wie Artname oder Naturraum die Fundorte zusammengestellt werden. Bei der Ausgabe der Einzelfunde, Artenlisten und Vegetationsaufnahmen besteht die Möglichkeit, die einzelnen Felder der Fundortdaten und der Populationsangaben zu den Arten auszuwählen. Die Ausgabe erfolgt bei der aktuellen Version 1.0.1 im HTML-Format.
Bezogen werden kann das Programm derzeit von der Geschäftsstelle der BAS. Zukünftig wird es möglich sein, das Programm von der Internetseite der LUBW herunterzuladen.


Gesucht – erloschene Pflanzenvorkommen

ARNO WÖRZ

Für die Weiterführung der floristischen Kartierung von Baden-Württemberg ist es nicht nur wichtig, neue Funde zu dokumentieren, sondern auch das Verschwinden von Arten an ihren Wuchsorten.
Wir bitten daher alle Floristen und Naturschützer uns Mitteilung von seltenen Arten, Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie und Arten der Roten Liste Baden-Württemberg (v.a. RL-Status 1, 2 und R) zu machen, die an ihrem Fundort nachweislich erloschen sind. Die Angaben sollten möglichst vollständig sein: TK/Quadrant, R/H-Wert, Datum, Beobachter etc.; eventuell mit Karte). Zusätzlich bitte wir, soweit bekannt, den Grund für das Verschwinden der Art anzugeben.
Mitteilungen bitte an MARTIN ENGELHARDT oder DR. ARNO WÖRZ, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Rosenstein 1, 70191 Stuttgart, E-Mail: woerz.smns(at)naturkundemuseum-bw.de oder engelhardt.smns(at)naturkundemusem-bw.de

Anmerkung der Redaktion: Verlustmeldungen können nach wie vor auch in unserer Zeitschrift „Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland“ in der Rubrik „Neue Fundorte – Bestätigungen – Verluste“ veröffentlicht werden – Zusendung von Meldungen bitte an die Redaktion.


17. Südwestdeutscher Floristentag 2007

12. – 13. Mai 2007, Karlsruhe

Referenten: Dorothee Benkowitz (Karlsruhe), Thomas Breunig (Karlsruhe), Dr. Karl Peter Buttler (Frankfurt/M.), Dr. Thomas Gregor (Vechta), Dr. Carl Höcke (Freiburg), Prof. Dr. Volker Hoffmann (Neckartenzlingen), Dr. Karlheinz Köhler (Karslruhe), Sdravko V. Lalov (Ludwigshafen), Dr. Dagmar Lange (Landau), Dr. Markus Peintinger (Radolfzell), Annemarie Radkowitsch (Pforzheim), Dr. Markus Röhl (Nürtingen), Thomas Stalling (Lörrach)

Exkursionsziel: Rheinaue bei Karlsruhe

Tagungsprogramm: –>Download


Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Band 4

Zum Download der Einzelartikel klicken Sie im Inhaltsverzeichnis hinter dem jeweiligen Artikel auf [pdf].
2007berichte04.jpg
Berichte der botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Band 4
April 2007
128 S.
Karlsruhe
ISSN 1617-5506

 

INHALTSVERZEICHNIS

Originalarbeiten

Karl Kiffe: Die Carex-Hybriden Baden-Württembergs [pdf]

Günter Gottschlich:Hieracium glomeratum Froel. – Beginn einer lokalen Ausbreitung? [pdf]

Heinrich E. Weber: Beitrag zur Kenntnis der Brombeerflora des Südschwarzwalds mit angrenzenden Bereichen [pdf]

Jens Freigang & Günther Zenner: Die Verbreitung von Dryopteris affinis (Lowe) Fraser-Jenkins (Pteridophyta, Dryopteridaceae) im baden-württembergischen Alpenvorland mit einer Anleitung zur Bestimmung ihrer hier aufgefundenen Sippen [pdf]

Kurzmitteilungen

Siegfried Demuth & Christina Romer: Ein Neufund der Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) im Schwarzwald [pdf]

Eberhard Koch: Viola canina subsp. schultzii im Hegau [pdf]

Eberhard Koch: Die Entwicklung einer Population von Lythrum hyssopifolia im Hegau [pdf]

Monika J. Peukert: Lein-Seide (Cuscuta epilinum) – in Baden-Württemberg ausgestorben? [pdf]

Annemarie Radkowitsch: Über ein adventives Vorkommen des Goldtröpfchens (Chiastophyllum oppositifolium (Ledeb. ex Nordm.) A. Berger) in Pforzheim [pdf]

Franz Schuhwerk: Neufunde aus dem Südschwarzwald [pdf]

Aksel Uhl: Das Frischgrüne Zypergras (Cyperus eragrostis) in Baden-Württemberg [pdf]

Peter Vogel: Ein Wiederfund der Wasser-Braunwurz (Scrophularia auriculata) in Baden-Württemberg [pdf]

Martin Weckesser: Die Folge eines Jahrhundertsommers? – Zur außergewöhnlichen Häufigkeit von Adonis aestivalis im Taubergebiet und Bauland im Jahr 2004 [pdf]

Ralf Worm: Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) auf der Schwäbischen Alb – erster Fund seit 1882 [pdf]

Veröffentlichungen zu Flora und Vegetation von Südwestdeutschland 2002-2003
Zusammengestellt von Andreas Kleinsteuber unter Mitarbeit von Thomas Breunig und Thomas Wolf [pdf]

Neue Fundorte – Bestätigungen – Verluste (387 – 532)

Zusammengestellt von Thomas Breunig [pdf]

Thomas Breunig (Nr. 387 – 396), Franz G. Dunkel (Nr. 397), Gerold Franke (Nr. 398 – 400), Steffen Hammel (Nr. 401 – 412), Helmut Herwanger (Nr. 413 – 438), Heike Horstmann (Nr. 439), Uwe Raabe (Nr. 440 – 444), Siegfried Schlesinger (Nr. 445 – 468), Dr. Wolfgang Schütz (Nr. 469 – 471), Oskar Sebald (Nr. 472), Dr. Hans W. Smettan (Nr. 473 – 486), Markus Sonnberger (Nr. 487 – 493), Franz Stern (Nr. 494 – 503), Martin Weckesser & Christine Woda (Nr. 504 – 513), Stephen Ziegler (Nr. 514 – 532)

 

Impressum

Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland
Band   4 April 2007   Karlsruhe
ISSN 6 7-5506

Herausgeberin:
Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V.
Geschäftsstelle:        Bahnhofstr. 38, 76137 Karlsruhe
Telefon:                      072 /937938
Internet:                     http://www.botanik-sw.de
E-Mail:                       info[at]botanik-sw.de

Redaktion:
Thomas Breunig, Bahnhofstr. 38, D-76137 Karlsruhe, breunig[at]botanik-sw.de
Siegfried Demuth, Bahnhofstr. 38, D-76137 Karlsruhe, demuth[at]botanik-sw.de
Michael Koltzenburg, Weilerburgstraße 4, D-72072 Tübingen, mail[at]saxifraga.de
Dr. Dagmar Lange, Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Abteilung Biologie, Im Fort 7, D-76829 Landau, lange[at]uni-landau.de
Résumés: Benoît Sittler

Manuskripte, die zur Veröffentlichung in den Berichten der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwest-deutschland vorgesehen sind, bitten wir an die Geschäftsstelle zu senden.

Herstellung: medien & werk, Karlsruhe

© Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V.


Gesucht wird die Deutsche Mispel (Mespilus germanica L.) –Wildvorkommen und alte Obstbäume

Sdravko Vesselinov Lalov

Die Deutsche Mispel kommt ursprünglich wohl nur im Schwarzmeer- und Kaukasusgebiet wild vor, wurde aber seit der Römerzeit in ganz Süd- und in Teilen Mitteleuropas als Obstbaum angebaut und bürgerte sich stellen­weise ein. Die Art kommt bevorzugt in Wäldern, in aufgelassenen Wein­bergen und Obstgärten, in Hecken und Gebüschen, an Weg- und Waldrändern sowie in Hohlwegen vor. Insgesamt ist die Mispel deutschlandweit als selten einzustufen, die Vorkommen sind vor allem durch direkte Zerstörung bei Flurbereinigungen, Baumaßnahmen sowie Randstreifenpflege gefährdet, aber auch durch die Umwandlung von Niederwäldern und landwirtschaftlichen Flächen in schattige Hochwälder.

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Kartierung der Torfmoose in Südwestdeutschland

Adam Hölzer

Torfmoose werden oft auch von Bryologen als schwierige Gruppe eingestuft, was aber hauptsächlich daran liegt, dass man zu ihrer sicheren Bestimmung meist zum Mikroskop greifen muss und die Variabilität der Arten entsprechend den ökologischen Bedingungen sehr groß ist. Allerdings ist auch gerade diese Eigenschaft das besonders reizende Element an ihnen. Hat man sich eingearbeitet und die Anfangsschwierigkeiten überwunden, dann lässt sich an wenigen Pflanzen sehr viel über den Standort ablesen. Dies gilt selbst noch für ihre Reste in Jahrtausende alten Torfen.

Im Rahmen der Arbeiten an den „Moosen Baden-Württembergs“ wurden die Kartierungsarbeiten an den Torfmoosen stark intensiviert. Allerdings gibt es immer noch Lücken in den Verbreitungskarten. Auch war das MTB-Raster für weitergehende Aussagen zu grob. Deshalb wurden die Arbeiten fortgesetzt und auch über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus ausgedehnt.

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