Tägliche Archive: 29. März 2007


Gesucht wird die Deutsche Mispel (Mespilus germanica L.) –Wildvorkommen und alte Obstbäume

Sdravko Vesselinov Lalov

Die Deutsche Mispel kommt ursprünglich wohl nur im Schwarzmeer- und Kaukasusgebiet wild vor, wurde aber seit der Römerzeit in ganz Süd- und in Teilen Mitteleuropas als Obstbaum angebaut und bürgerte sich stellen­weise ein. Die Art kommt bevorzugt in Wäldern, in aufgelassenen Wein­bergen und Obstgärten, in Hecken und Gebüschen, an Weg- und Waldrändern sowie in Hohlwegen vor. Insgesamt ist die Mispel deutschlandweit als selten einzustufen, die Vorkommen sind vor allem durch direkte Zerstörung bei Flurbereinigungen, Baumaßnahmen sowie Randstreifenpflege gefährdet, aber auch durch die Umwandlung von Niederwäldern und landwirtschaftlichen Flächen in schattige Hochwälder.

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Kartierung der Torfmoose in Südwestdeutschland

Adam Hölzer

Torfmoose werden oft auch von Bryologen als schwierige Gruppe eingestuft, was aber hauptsächlich daran liegt, dass man zu ihrer sicheren Bestimmung meist zum Mikroskop greifen muss und die Variabilität der Arten entsprechend den ökologischen Bedingungen sehr groß ist. Allerdings ist auch gerade diese Eigenschaft das besonders reizende Element an ihnen. Hat man sich eingearbeitet und die Anfangsschwierigkeiten überwunden, dann lässt sich an wenigen Pflanzen sehr viel über den Standort ablesen. Dies gilt selbst noch für ihre Reste in Jahrtausende alten Torfen.

Im Rahmen der Arbeiten an den „Moosen Baden-Württembergs“ wurden die Kartierungsarbeiten an den Torfmoosen stark intensiviert. Allerdings gibt es immer noch Lücken in den Verbreitungskarten. Auch war das MTB-Raster für weitergehende Aussagen zu grob. Deshalb wurden die Arbeiten fortgesetzt und auch über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus ausgedehnt.

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Kartierexkursion an der Oberen Donau 2006

Annemarie Radkowitsch

Der Arbeitskreis Characeen kartierte am 30.7.2006 im Donautal zwischen Erbach und Ehingen auf den Kartenblättern TK 7724/2, 7724/3 und 7625/3. An den Kartierungen beteiligten sich Hannelore Fancelli, Inge Lenski, Annemarie Radkowitsch und Manfred Wander. Kartiert wurden Gefäßpflanzen und Characeen in der vom Ufer aus erreichbaren Wasser­fläche und am Uferstreifen. Für Characeen war das Gebiet nicht beson­ders ergiebig. Die untersuchten Gewässer waren meist eutroph, zum Teil intensiv von Angelvereinen genutzt oder im Uferbereich so stark mit Gehölzen oder Schilf eingewachsen, dass eine Untersuchung der Wasserpflanzen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht möglich war. Gelegentlich war der Status der Arten in den anthropogen stark beeinflussten Gewässern nicht leicht festzulegen.

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Das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica) – eine Küstenpflanze erobert das Binnenland

Thomas Breunig

Beheimatet ist das Dänische Löffelkraut an den Küsten von Nord- und Ostsee. Vor etwa zwei Jahrzehnten machte es sich auf den Weg ins Binnenland und folgte dabei dem Lauf der Autobahnen. Als salztolerante Art profitiert Cochlearia danica hier von dem winterlichen Streusalz­einsatz, der zu einer Versalzung der Böden an den Fahrbahnrändern führt. Genau auf diesen von Schmelzwasser getränkten, oft nur wenige Dezimeter breiten Randstreifen wächst Cochlearia danica, und nur auf diesen Sonderstandorten kann die Art mit der heimischen Flora konkurrieren.

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Aufruf zur Meldung angesalbter Vorkommen seltener Pflanzen im Raum Mosbach

Sdravko Vesselinov Lalov

Im Raum Mosbach ist seit der Publikation der „Flora von Mosbach“ von Franz Sales Meszmer (1993, 1995) eine Häufung von illegalen Anpflan­zungen (Ansalbungen) seltener und bis dahin nicht im Gebiet nachge­wiesener Orchideenarten belegt: Aceras antropophorum (L.) Aiton fil., Himantoglossum hircinum (L.) Sprengel, Orchis simia Lam. und Ophrys sphegodes Miller.

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Bericht über die Kartierexkursionen 2006 des AK-Adventivfloristik

Annemarie Radkowitsch

Im Jahr 2006 veranstaltete der Arbeitskreis Adventivfloristik vier Kartier­exkursionen. Außer einer Exkursion nach Bietigheim-Bissingen (TK 7020/4) im milden Neckarbecken führten drei weitere Exkursionen in klimatisch weniger begünstigte Gebiete. In der Hohenloher-Haller Ebene wurde die Flora der Bahnanlagen von Crailsheim (TK 6826/3) erfasst. In der Baar wurden Bahnhof und Bahngelände sowie die Erddeponie von Villingen (TK 7916/2) und am folgenden Tag die Bahnanlagen von Schwenningen (TK 6917/1) kartiert. Am Rande einer Kartierexkursion des AK Geobotanik in der Umgebung von Allmendingen in der Mittleren Flächenalb konnte außerdem eine kleine Artenliste des Bahnhofs Allmendingen (TK 7624/3) erstellt werden.

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