Geobotanik


Arbeitskreis Geobotanik 2012

Der Arbeitskreis Geobotanik führt auch im Jahr 2012 wieder Kartier-exkursionen in Oberschwaben durch. Dabei sollen in einem ausgewählten Gebiet von etwa 1 km2 Fläche möglichst alle Farn- und Blütenpflanzen erfasst werden. Die Dauer beträgt jeweils etwa 2,5 bis 3 Stunden.
Diese Erfassungen liefern notwendige Daten zur Kenntnis der heimischen Pflanzenwelt sowie zum Florenwandel. Gleichzeitig sollen aber auch interessierte Personen die Möglichkeit erhalten, über den Rahmen übli¬cher botanischer Führungen hinaus, ihre Artenkenntnis zu erweitern. Gäste sind daher herzlich willkommen. Gute Artenkenntnis ist erwünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung.
Interessierte wenden sich an Helmut Herwanger, Bad Waldsee, Tel. 07524-5897.


Erste Ergebnisse der floristischen Stichprobenkartierung

THOMAS BREUNIG

Seit 2008 führt der Arbeitskreis Geobotanik der BAS stichprobenartige Erhebungen zur floristischen Kartierung von Baden-Württemberg durch. Bei diesen Erhebungen werden innerhalb eines zugewiesenen Quadrat-kilometers bei einer drei- bis vierstündigen Exkursion Listen aller festge-stellten Arten an Farn- und Samenpflanzen erstellt. Die Stichproben-Quadratkilometer sind regelmäßig über Baden-Württemberg verteilt, in einer ersten Runde mit einer Maschenweite von 64 x 64 km, in der zweiten Runde von 32 x 32 km und in der dritten, inzwischen in Bearbeitung befindlichen Runde von 16 x 16 km.

Anläßlich eines Kartierertreffens am Staatlichen Museum für Naturkunde am 23. Januar 2010 wurden erste – und natürlich noch nicht repräsentative – Ergebnisse der Stichprobenkartierung vorgestellt. Ausgewertet wur¬den 39 Artenlisten, die während der Kartiersaison 2008 erstellt wurden. Wesentlich bei der Auswertung mitgewirkt hat cand. Dipl.-Geoökol. Annegret Wahl, der hierfür herzlich gedankt sei. (mehr …)


Exkursion am 26. Juli 2008 in den Naturraum Schwarzwald-Randplatten bei Neuweiler (TK 7317/1)

THOMAS BREUNIG

Artenliste Thomas Breunig Nr. 2399, TK 7317/14, R 3467820 H 5391570, Unschärfe 300 m, 717-742 m ü. NN; Kartierstrecke 1750 m, Kartierdauer: 3 h 45 min. Mitkartierer: Dieter Kühnen, Helmut Märtz, Martin Sommerfeld, Manfred Wander.

Was erwartet man von einem Exkursionsziel in einem zu über 95 % bewaldeten, schwach reliefierten Buntsandsteingebiet am Nordostrand des Schwarzwaldes? Zumindest keinen besonderen Artenreichtum. Andererseits ließ die geringe Zahl von 341 bisher nachgewiesenen Sippen einige Neufunde für den Quadranten 7317/1 erwarten. Auf diese mussten wir dann auch nicht lange warten. Am Ostrand des für die Exkursion ausgesuchten Stichproben-Quadratkilometers mit den Gauß-Krüger-Koordinaten R 3467 H 5391 wuchsen auf der neu angelegten Böschung der Straße nach Zwerenberg Leer’s Segge (Carex polyphylla), Niederliegendes Johanniskraut (Hypericum humifusum), Stumpfliches Johanniskraut (Hypericum dubium) sowie die Pontische Quecke (Elymus obtusiflorus). Letztgenannte Art dürfte mit der Böschungsansaat hierher gekommen sein. Sie tritt in Südwestdeutschland vielerorts und oft in großer Menge auf straßenbegleitenden Grünflächen auf, obwohl ihre Aussaat als gebietsfremde Art in der freien Landschaft nach dem Naturschutzgesetz verboten ist. Trotz ihrer vielen Vorkommen ist die Pontische Quecke in Baden-Württembeg aber bislang noch nicht etabliert: Bisher blieben ihre Wuchsorte weitestgehend auf die angesäten Flächen beschränkt. Dort kann sie sich zwar lange halten, zeigt aber keine Zeichen einer darüber hinausgehenden eigenständigen Arealbildung.
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Einführung in die Bestimmung von Alchemilla-Sippen

HELMUT HERWANGER

Der Arbeitskreis Geobotanik hatte am 15. Juli 2007 Herrn Dr. Wolfgang Lippert, Gröbenzell als Experten für einen Alchemilla-Bestimmungskurs gewinnen können. Im Westallgäuer Hügelland wurden Alchemilla-Sippen auf Kartenblatt TK 8226/3 südöstlich Schwanden und an der Adelegg auf Kartenblatt TK 8326/2 bei Überruh bestimmt. An der Exkursion haben sich Roland Banzhaf, Helmut Herwanger, Inge Lenski, Markus Peintinger, Annemarie Radkowitsch und Harald Streitz beteiligt. Zum Bestimmen von Alchemilla-Sippen sollten die Pflanzen gut entwickelt sein. Zu früh oder zu spät gesammelte Pflanzen bleiben oft unbestimmbar. So war der Termin auf Mitte Juli gelegt worden, was allerdings den Nachteil hatte, dass die meisten Pflanzen bereits abgemäht oder abgeweidet waren.

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Das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica) – eine Küstenpflanze erobert das Binnenland

Thomas Breunig

Beheimatet ist das Dänische Löffelkraut an den Küsten von Nord- und Ostsee. Vor etwa zwei Jahrzehnten machte es sich auf den Weg ins Binnenland und folgte dabei dem Lauf der Autobahnen. Als salztolerante Art profitiert Cochlearia danica hier von dem winterlichen Streusalz­einsatz, der zu einer Versalzung der Böden an den Fahrbahnrändern führt. Genau auf diesen von Schmelzwasser getränkten, oft nur wenige Dezimeter breiten Randstreifen wächst Cochlearia danica, und nur auf diesen Sonderstandorten kann die Art mit der heimischen Flora konkurrieren.

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Die Verbreitung der Indischen Scheinerdbeere (Duchesnea indica) in Baden-Württemberg

Thomas Breunig

(2006) Die Verbreitung der Indischen Scheinerdbeere (Duchesnea indica) in Baden-Württemberg Thomas Breunigduchesneaindica.jpg
„In Gärten und Parks kultiviert und durch seine Ausläufer gelegentlich verwildert, aber noch nicht eingebürgert“, so heißt es zur Indischen Scheinerdbeere in dem Grundlagenwerk „Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs“ (SEYBOLD 1992), das ganze sieben Fundorte auflistet. Was vor einigen Jahren noch gegolten hat, stimmt heute nicht mehr: Die Indische Scheinerdbeere gehört zu den erfolgreichsten Neophyten in Südwestdeutschland und hat sich zumindest in den wärmeren Tieflagen fest eingebürgert. Mancherorts gehört sie sogar zu den häufigen Arten, etwa im Karlsruher Raum, wo einem die Indische Scheinerdbeere im Siedlungsbereich auf Schritt und Tritt begegnet und die Wuchsorte so zahlreich sind, dass man sie nicht mehr zählen kann.

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Kartierwochenende im Nordschwarzwald bei Moosbronn am 9./10. Juli 2005

Thomas Breunig

Die Erfassung der Farn- und Samenpflanzen im Quadranten 7116/3 war Ziel des Kartierwochenendes am 9. und 10. Juli 2005. Dieser zwischen den Orten Bad Herrenalb, Gaggenau und Malsch gelegene Quadrant hat Anteil an den beiden Naturräumen Schwarzwald-Randplatten und Nördlicher Talschwarzwald. Nachgewiesen waren bislang für das Gebiet 335 Sippen (Datenbank des Staatl. Museums für Naturkunde, Stand 2003).
Die erste der vier zwischen 2,2 und 2,7 km langen Exkursionsrouten führte am 9. Juli vom Naturfreundehaus Moosbronn in den Ort Moos­bronn, von dort nach Norden zur Moosbronner Mühle und durchs Moosalbtal zurück zum Naturfreundehaus (435-458 m ü. NN).

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Kartierwochenende im Mittleren Schwarzwald am 26./ 27. Juni 2004

THOMAS BREUNIG

Die Erfassung der Farn- und Samenpflanzen im Quadranten 7514/4 war Ziel des Kartierwochenendes am 26. und 27. Juni. Dieses Gebiet liegt hauptsächlich im Nordrachtal (Mittlerer Schwarzwald, Ortenaukreis). Unter den vollständig in Baden-Württemberg gelegenen Quadranten war er mit 257 Sippen bislang derjenige mit den wenigsten Artnachweisen.
Der Einladung gefolgt waren acht Mitglieder der BAS. Gespannt waren wir darauf, ob das Nordrachtal tatsächlich eines der artenärmsten Gebiete Baden-Württembergs ist, oder ob die geringe Zahl der nachgewiesenen Arten lediglich einen geringen Erfassungsgrad der heimischen Flora dokumentiert. Der Blick auf die reich gegliederte Kulturlandschaft des Nordrachtals stimmte uns bald hoffnungsfroh und ließ viele Neunachweise erwarten.

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Kartierertreffen am 20/21. Juni 2003 in Wildberg

Am 20. und 21. Juni 2003 trafen sich 14 Mitglieder des Arbeitskreises Geobotanik in Wildberg (Nagoldtal). Im Mittelpunkt des Treffens stand die geplante Fortführung der floristischen Kartierung in Baden-Württemberg. Der erste Tag diente dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion über eine Projektskizze von Th. Breunig, N. Höll, M. Koltzenburg, A. Radkowitsch und M. Sonnberger. Am zweiten Tag wurde die vorgesehene Kartiermethodik einem Geländetest unterzogen.
„Klein aber fein“ ist das Motto für die vorgesehenen Erhebungen: Klein, weil wir als Arbeitsgemeinschaft allein keine flächendeckende floristische Kartierung durchführen können und uns daher auf Auswahlflächen beschränken. Fein, weil wir genauer kartieren werden als bisher, einer verbindlichen Kartiermethodik folgen, bemerkenswerte Funde genau lokalisieren und von bestimmungskritischen Sippen Belege sammeln. Jedes Jahr wird es zu Beginn der Kartiersaison eine Schulung für interessierte Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft geben. Im Winterhalbjahr sollen dann die interessantesten Ergebnisse der vorangegangenen Kartiersaison in Verbindung mit einer Herbarschau vorgestellt werden.
Diskutiert wurde bei dem Kartierertreffen unter anderem über die sinnvolle Größe des Kartiergebiets je Artenliste. Dies ist eine wichtige methodische Vorgabe, die nicht nur über die Genauigkeit der geographischen Verortung der Funde entscheidet, sondern auch Einfluss hat auf die Art und Weise, wie kartiert wird. Die Exkursionen am zweiten Tag zeigten, dass in einer durchschnittlich strukturierten „Normallandschaft“ bei gründlicher Kartierung einschließlich des Sammelns kritischer Sippen bei einer Halbtagesexkursion maximal ein Landschaftsausschnitt innerhalb eines Radius von 300-350 m nach Arten abgesucht werden kann.
Eine entsprechende Flächengröße wollen wir deshalb den Kartierexkursionen des Arbeitskreises Geobotanik zu Grunde legen. Berücksichtigt werden sollen bei der Abgrenzung der Kartierflächen außerdem offensichtliche Naturraumgrenzen und das Viertelquadranten-Raster der Topographischen Karte 1:25.000.
Diskutiert wurde weiterhin darüber, welche zusätzliche Daten zu den Artenlisten erfolgen sollen, ob die Häufigkeit der Arten im Kartiergebiet notiert werden soll, und welche Statusangaben zum Etablierungsgrad erfolgen sollen. Bis zu Beginn der Kartiersaison 2004 werden wir nun eine kleine Kartieranleitung erstellen, die – auf das Wesentliche beschränkt – die methodischen Vorgaben für die floristische Kartierung enthält.
Am zweiten Tag wurde südwestlich von Wildberg im Quadrantenfeld 7318/3 in drei Gruppen halbtägige Kartierexkursionen durchgeführt. In diesem Quadrant wurden bisher etwa 580 Sippen nachgewiesen, die Artenlisten erhielten wir freundlicherweise von der Zentralstelle für floristische Kartierung in Regensburg und vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart.
Unsere halbtägigen Exkursionen beschränkten sich auf den Viertelquadranten 7318/33. In drei Gruppen waren wir nordwestlich von Rotfelden unterwegs, je Gruppe wurden zwischen 250 und knapp 300 Sippen erfasst. Zusammen ergab dies ein Nachweis von 398 einheimischen und eingebürgerten sowie von 34 unbeständigen Sippen, und damit fast 75 % der bis dahin erfassten Artenzahl. Von den festgestellten Sippen waren 84 neu für den Quadranten, darunter regional seltene Arten wie Berberitze (Berberis vulgaris), Breitblättrige Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos), Echtes und Unechtes Tännelleinkraut (Kickxia elatine, K. spuria) und Echter Fichtenspargel (Monotropa hypopitys), aber auch weit verbreitete Arten wie Bleiche Segge (Carex pallescens), Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Hasenbrot (Luzula campestris), Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana) und Tannen-Mistel (Viscum album subsp. abietis). Zahlreich waren auch die Bestätigungen von Sippen, deren letzte Nachweise vor 1970 lagen, zum Beispiel für die Arten Wegwarte (Cichorium intybus), Wirbeldost (Clinopodium vulgare), Grüner Pippau (Crepis capillaris), Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum), Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum) und Wiesen-Leinblatt (Thesium pyrenaicum).
Bereits diese wenigen Angaben zeigen, wie viele Kartierlücken und welchen Kartierbedarf es noch gibt. Zudem hat sich die Flora Südwestdeutschlands in den letzten Jahrzehnten vor allem aufgrund anthropogener Ursachen in einem bisher kaum bekannten Maße gewandelt. Die Dokumentation dieses Florenwandels ist eines der wichtigen und reizvollen Ziele der vorgesehenen floristischen Kartierung. So wurden durch die Nachweise des Zweiknotigen Krähenfußes (Coronopus didymus) und des Faden-Ehrenpreises (Veronica filiformis) die Einwanderung dieser beiden Arten im Gebiet dokumentiert.
Anfang November findet ein Gespräch mit Vertretern der beiden Staatlichen Museen für Naturkunde statt, bei dem geklärt wird, in welchem Maße sich die Museen an dem Projekt beteiligen. Wir hoffen, dass die Mitarbeit der Museen über die bereits zugesagte ideele Unterstützung hinausgeht, und wir ein gemeinsames Projekt auf den Weg bekommen.

TeilnehmerInnen des Kartierertreffens am 20./21. Juni 2003 in Wildberg waren: Thomas Breunig, Peter Fath, Gerold Franke, Thomas Grund, Steffen Hammel, Norbert Höll, Eberhard Koch, Gunter Müller, Annemarie Radkowitsch, Tina Roth, Peter Sack, Markus Sonnberger, Harald Streitz und Stephen Ziegler.


Geländepraktikum in Engen (Hegau)

Thomas Breunig

Vom 28.-30. Juni 2002 veranstaltete der Arbeitskreis Geobotanik ein Geländepraktikum in Engen im Hegau. Vorgestellt wurden den sieben Teilnehmern bei dieser Einführung in die floristische Kartierung verschiedene Kartiermethoden, wichtige Kartenwerke für die Geländearbeit sowie Bestimmungsliteratur. Erläutert wurde unter anderem die Technik des Herbarisierens, die Ansprache und Beschreibung der Standortverhältnisse sowie die Erstellung eines Geländeprotokolls. Für den einführenden Teil der Veranstaltung wurden unserem Verein dankenswerterweise von Frau Gaukler, Umweltamt der Stadt Engen, ein Raum zur Verfügung gestellt.
Einem Geländepraktikum entsprechend bestand der größte Teil der Veranstaltung aus Kartierexkursionen. Kartiert wurde in zwei Gebieten des Naturraums Hegaualb im Bereich der TK 8118/2: bei Bargen nördlich und zwischen Bittelbrunn und Talmühle nordöstlich von Engen. Am 28. 6 fand eine abendliche Dorfexkursion in Bargen statt, am 29. 6. eine Ganztagesexkursion östlich von Bargen zwischen Kreuzhalden im Süden, der Autobahn im Osten und Norden sowie dem Bargener Tal im Westen (Jurakalke, Juranagelfluh, rißzeitliche Moräne). Bei diesen beiden Exkursionen wurden alle beobachteten Arten an Farn- und Samenpflanzen notiert. Den Abschluss bildete eine Halbtagesexkursion zwischen Bittelbrunn und dem zwei Kilometer weiter nördlich verlaufenden Talbach. Bei dieser Exkursion wurden nur die bisher nicht nachgewiesenen und die als bemerkenswert eingestuften Arten notiert.
Insgesamt wurden bei den drei Exkursionen 540 Sippen festgestellt. Interessant war der Vergleich mit den bisher für den Quadrant 8118/2 nachgewiesenen 840 Sippen. Die entsprechende Liste erhielten wir freundlicherweise von Herrn Martin Scheuerer, Zentralstelle für floristische Kartierung Süd in Regensburg.
Bestätigt werden konnten eine Reihe von bemerkenswerten Artvorkommen, zum Beispiel von Aquilegia atrata, Aster bellidiastrum, Cardamine pentaphyllos, Cephalanthera longifolia, Chenopodium bonus-henricus, Cirsium tuberosum, Daphne cneorum, Gentianella germanica, Lathyrus heterophyllus, Linum tenuifolium, Neslia paniculata, Ophrys apifera, O. insectifera, Orobanche alba, O. minor, Papaver lecoqii, Rhamnus saxatilis, Teucrium montanum, Thesium linophyllon und Tofieldia calyculata.
Hoch war mit 74 Arten (ohne Unbeständige und Verwilderte) die Zahl der Neunachweise, und das obwohl nur auf etwa 1,5 km² Fläche des 34,85 km² großen Quadranten kartiert wurde (und innerhalb der 1,5 km² wurde bei weitem nicht jeder Hektar abgegangen). Bei diesen 74 Arten handelte es sich nur zum kleineren Teil um seltene Arten wie etwa Nardus stricta, Orobanche reticulata (S des Lupfenbühls bei der Talmühle auf Cirsium oleraceum), Pyrola rotundifolia und Tragopogon minus. Zahlreicher vertreten waren „gerne übersehene Arten“, deren Ansprache gute floristische Kenntnisse oder zumindest einen Blick durch die Lupe benötigt, wie etwa Agrostis gigantea, Carex spicata, Glyceria notata, Rosa corymbifera und Rosa tomentosa.
Am erstaunlichsten war aber unter den Neunachweisen die Vielzahl weit verbreiteter, nicht sonderlich bestimmungskritischer Arten, wie etwa Anagallis arvensis, Atriplex patula, Avena fatua, Calamagrostis epigejos, Chenopodium polyspermum, Holcus lanatus, Hypochaeris radicata, Lysimachia vulgaris, Sanguisorba officinalis, Securigera varia und Vicia tetrasperma. Dies zeigt beispielhaft, dass die Erfassung der Flora in Baden-Württemberg noch keinen zufriedenstellenden Stand erreicht hat und zahlreiche Kartierlücken bestehen – zumal für viele Quadranten bisher weit weniger Arten nachgewiesen wurden als für den Quadranten 8118/2.