Bericht Arbeitskreis Characeen 2005
(2005) Im März 2005 traf sich erstmals der Arbeitskreis Characeen der BAS. Die Ziele des Arbeitskreises Characeen sind die Förderung von Vernetzung und Austausch der Personen, die sich im Land Baden-Württemberg mit Characeen beschäftigen. Der AK führt Exkursionen und Fortbildungsveranstaltungen durch und trägt Kenntnisse über die aktuelle Verbreitung und Gefährdung von Armleuchteralgen in Südwestdeutschland zusammen. Es ist vorgesehen, diese Daten auch in den geplanten bundesweiten Verbreitungsatlas einfließen zu lassen, den die Arbeitsgruppe Characeen Deutschlands erarbeitet. Der AK kooperiert mit der Arbeitsgruppe Characeen Deutschlands.
Im Juni fand die 2. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Characeen Deutschlands in Karlsruhe statt. Der Arbeitskreis organisierte diese Tagung in Zusammenarbeit mit der Abteilung Biologie im Institut für Naturwissenschaften der Pädagogischen Hochschule (PH) Karlsruhe, deren Forschungschwerpunkte Biodiversität und limnologische Fragestellungen sind. Ca. 35 überwiegend wissenschaftlich mit dem Thema Armleuchteralgen befasste Personen aus ganz Deutschland und Frankreich nahmen an der Tagung teil. Die Vorträge behandelten die Themenbereiche aktuelle Situation der Armleuchteralgen in Baden-Württemberg, Erfassung und Kartierung von Armleuchteralgen, die Bestimmung von Characeen und deren Oogonien, und außerdem genetische Untersuchungen an Characeen.
In einem Kursraum der PH Karlsruhe wurde außerdem ein Bestimmungskurs durchgeführt. Die Teilnehmer brachten aus ganz Deutschland und sogar aus Griechenland Proben mit, die dann von den Teilnehmern untersucht und bestimmt wurden. Eine ganztägige Exkursion führte an zwei Baggerseen zwischen Graben-Neudorf und Philippsburg. Fünf Taucher erkundeten die characeenreichen Baggerseen und brachten Ihre Funde an Land.
Darunter waren auch Arten, wie die unscheinbare Nitella batrachosperma, deren Verbreitung in Baden-Württemberg noch weitgehend unbekannt ist, die allerdings wohl nicht ganz so selten vorkommt wie bisher angenommen. Der Artenreichtum der beiden Seen war für die Teilnehmer der Tagung sehr bemerkenswert. Er sollte Ansporn sein, intensiv die Characeen-Flora in Baden-Württemberg zu erkunden und zu erfassen.
Es ist vorgesehen, die Vorträge der Tagung und weitere Artikel über Characeen in einem Sonderband der Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft zu veröffentlichen.
Im September führte eine Kartierexkursion an den Bodensee. Herr K. Schmieder (Hohenheim) konnte ein Boot der Gewässerdirektion organisieren, sodass wir den Untersee zwischen Radolfzell, der Reichenau und Allensbach befahren und kartieren konnten. Außer den im Bodensee häufigen Arten Chara aspera, Ch. globularis und Ch. contraria kartierten wir auch noch Ch. tomentosa. Das verschollene Vorkommen von Nitella hyalina bei Hegne konnte leider nicht bestätigt werden.
An einer Mitarbeit im AK Characeen Interessierte können sich melden bei A. Radkowitsch (Tel.: 07231/788897 oder E-Mail: a.radkowitsch (at) t-online.de, Hohenwarterstr. 1, 75181 Pforzheim). Funde (Lebendmaterial in Plastiktüte oder Filmdöschen) bzw. Fundmeldungen können an obige Adresse gerichtet werden.
Internetadresse:
http://www.biologie.uni-rostock.de/oekologie/agcd/index.htm.