Aufruf zur Kartierung von Arten nasser und überfluteter Ackersenken

von ANNEMARIE RADKOWITSCH

Feuchte Ackersenken sind ein wertvoller Lebensraum für seltene und
gefährdete Arten der Zwergbinsen-Gesellschaften. Durch Auffüllungen,
Entwässerung und intensive Bewirtschaftung sind sie hochgradig gefährdet.
Da ihr Auftreten vom aktuellen Wettergeschehen abhängt, treten diese
wechselfeuchten Lebensräume nur unregelmäßig, oft sehr kleinflächig,
zeitlich wechselnd und daher kaum vorhersehbar auf. Der derzeitige
Kartierstand spiegelt weder bei den häufigen noch bei den seltenen Arten
der Zwergbinsen-Gesellschaften ihre aktuelle Verbreitung wieder.
Außerdem relevant für Vorkommen vieler Arten der Zwergbinsen-Gesellschaften
sind gesömmerte Teichböden, durch Befahrung verdichtete
Stellen oder kurzlebige Schlammböden an den Ufern von Fließgewässern,
Wassergräben etc. Zu erwartende Arten sind u.a.: Centunculus minimus,
Elatine alsinastrum, E. hexandra, E. hydropiper, E. triandra, Gypsophila
muralis, Isolepis setacea, Juncus articulatus, J. bufonius, J. capitatus, J.
ranarius, J. sphaerocarpus, J. tenageia, Hypericum humifusum, Illecebrum
verticillatum, Limosella aquatica, Lindernia procumbens, Radiola linoides,
Schoenoplectus supinus, Veronica acinifolia.
Hinweise auf Vorkommen von Arten der Zwergbinsen-Gesellschaften,
Herbarmaterial und ebenso auf aktuell auftretende nasse Ackersenken
(gerne auch mit Foto) sind für das Voranschreiten der floristischen Kartierung
in Baden-Württemberg ein wertvoller Beitrag. Helfen Sie mit! Für
Fundmeldungen können Sie das Portal für Fundmeldungen der Botanischen
Arbeitsgemeinschaft nutzen: Meldeformular. Hinweise auf das aktuelle Auftreten
von nassen Ackersenken oder Herbarmaterial an A. Radkowitsch.

E-Mail: a.radkowitsch[at]t-online.de.


Aufruf zum Sammeln von Characeen

von ANNEMARIE RADKOWITSCH

Einen herzlichen Dank allen bisherigen Sammlern von Characeen! Auch
2017 wird wieder um Belegmaterial von Characeen gebeten. Da sich am
sichersten frisches Material bestimmen lässt, beachten Sie bitte folgende
Hinweise für Sammlung und Versand der Lebendbelege von Characeen,
damit Ihre Mühe nicht umsonst ist:

  • Ausreichend Material sammeln: Wenn genug Algen am Fundort
    vorhanden sind, mindestens eine Hand voll. Zwischen einer auffallenden
    Art können auch weniger auffallende Arten verborgen sein. Außerdem
    sind gelegentlich bestimmte Entwicklungsstadien für die Bestimmung
    nötig.
  • Probe feucht in einer Plastiktüte, diese in Toiletten- oder
    Küchenpapierrolle schieben, oder in einer festen Plastikbox verpacken
    ohne Zugabe von Wasser und am besten in gepolstertem Briefumschlag
    versenden.
  • Beim Versand beachten, dass die Sendung nicht durch die
    Frankiermaschine der Post läuft, da die Algen dann wie gebügelt sind.
    Bestimmungsrelevante Merkmale sind dann nicht mehr erkennbar und
    auch nicht mehr regenerierbar, wenn man die Algen in Wasser
    weiterwachsen lassen möchte.
  • Vor dem Versand bitte per E-Mail klären, ob die Proben gleich bestimmt
    werden können. Es wäre sehr schade, wenn das Material wegen
    mehrtägiger Abwesenheit unbestimmbar wird.
  • Die Fundmeldung sollte folgende Angaben beinhalten: Fundort,
    Naturraum, Kreis, TK/ Quadrant, R/H-Wert, Angaben zu leg. und ggf.
    det., Datum.

Insgesamt ist der Kartierstand der Characeen in Baden-Württemberg noch
unvollständig. Daher sind auch Belege von häufigen Arten erwünscht.
Sollten Sie keine Möglichkeit für den Versand einer Probe haben, können
Sie gerne auch Beobachtungen von Fundorten melden.

Belege und Meldungen bitte an:

A. Radkowitsch, Hohenwarterstr. 1, 75181 Pforzheim

E-Mail: a.radkowitsch[at]t-online.de


Leins P. & Erbar C. 2016: Bäume und Sträucher im Herbst und Winter erkennen. Bebilderte Steckbriefe, Wissenswertes zu Namen Mythologie und Verwendung. – Schweizerbart, 180 S.; Stuttgart

von SIEGFRIED DEMUTH

Für die bevorstehende kalte Jahreszeit ist es genau das richtige Buch, um Gehölze im Winterzustand zu erkennen. Die Bestimmung der Arten erfolgt dabei vor allem über Knospenmerkmale aber auch die Beschaffenheit der Borke, der Früchte sowie der Blätter und Blattnarben werden als Merkmale herangezogen. Durchgehend sehr gute Farbfotos geben alle notwendigen Details wieder. Dazu werden die wichtigsten Merkmale in Kurzform beschrieben. Bestimmt werden können auf diese Weise 77 überwiegend in Mitteleuropa heimische sowie einige häufig gepflanzte fremdländische Baum- und Straucharten. Der Bestimmungsschlüssel selbst ist einfach zu gebrauchen: Über die Blatt- bzw. Knospenstellung, die Form und Behaarung der Knospen und Knospenschuppen gelangt man rasch bis zur Art.

Empfehlenswert ist das Buch aber nicht nur für Einsteiger in die Bestimmung von Gehölzen. Zu jeder Art gibt es zusätzlich eine Fülle von wissenswerten Informationen und Geschichten: die Herkunft der wissenschaftlichen und deutschen Namen, Inhaltsstoffe, Verwendung in der Volksmedizin, Fruchtbiologie, besondere morphologische Merkmale u.v.m. Wer noch nicht mit den Fachbegriffen zu Morpholgie und Entwicklung von Blütenpflanzen bewandert ist, der kann darüber in der ausführlichen Einleitung des Buches alles Notwendige erfahren. Ungewöhnlich aber durchaus praktisch ist das verwendete Querformat mit einer Ringbindung aus Metall. Das Buch lässt sich so gut ins Gelände mitnehmen, um die Gehölze vor Ort zu bestimmen.


Bericht von den Montagsexkursionen 2016

von DIETMAR SCHOTT

Für April bis September 2016 waren 25 Montagsexkursionen in und um Karlsruhe vorgesehen, von denen 24 stattgefunden haben. In der Regel nahmen zwischen 6 und 10 Personen teil. Neben Mitgliedern der BAS kamen gelegentlich auch Studenten der Uni Karlsruhe (KIT) dazu, um ihre Artenkenntnisse zu erweitern. Wenn wir mit einer größeren Gruppe nach Pflanzen Ausschau haltend durch eine Siedlung gingen, ernteten wir gelegentlich argwöhnische Blicke und Kopfschütteln bei Anwohnern und Passanten. Manchmal verwandelte aber ein kurzes Gespräch und das Faltblatt der BAS das Misstrauen in freundliches Interesse. Ein besonderes Erlebnis war die Begegnung mit der Wasserschutzpolizei bei der letzten Exkursion im Karlsruher Rheinhafen. Wir bewegten uns nach Pflanzen suchend entlang der Böschung des Nordbeckens westlich des Hafensperrtors. Plötzlich fuhr ein Schiff der Wasserschutzpolizei von der Beckenmitte direkt auf uns zu. Auf dem Bug stand ein Polizist. Nur wenige Meter vom Uferrand entfernt fragte er, was wir hier suchten. Alle waren aufmerksam geworden und schauten etwas verduzt drein. Schnell konnten wir den Polizisten von unserer Harmlosigkeit überzeugen. Nachdem er sich sogar entschuldigt hatte, fuhr das Boot davon. Uns musste jemand vom gegenüberliegenden Ufer aus beobachtet und die Polizei gerufen haben. Gegenüber den Exkursionen der letzten Jahre hatten wir als Neuerung in diesem Jahr fünf Nachsuchen durchgeführt. Dabei wurden die Wuchsorte von seltenen Arten aufgesucht, die aus der Literatur bekannt aber lange nicht mehr nachgewiesen waren. Nach folgende fünf Arten wurde gefahndet: Spergula pentantra (Graben), Viola rupestris (Kronach), Thymus serpyllum (Friedrichstal), Viola canina (Hardtwald) und Myosotis laxa (Ötigheim). Jeder Art waren eigene Exkursionen gewidmet. Leider haben wir keine dieser Arten wiedergefunden. Entweder existieren die Wuchsorte nicht mehr oder wir habe die Pflanzen übersehen. Möglicherweise haben wir auch nicht an den richtigen Stellen gesucht. Über die diesjährigen Funde folgender Arten haben wir uns dagegen besonders gefreut: Alyssum alyssoides (Graben), Epipactis purpurata (Wössingen), Samolus valerandi (Rheinhausen), Epilobium palustre und Veronica scutellata (Ötigheim), Silene armeria (Rheinstetten), Aristolochia clematitis (Leopoldshafen) und Azolla filiculoides (Illingen). Diese Arten sind in unserer Region selten und manche Teilnehmer unserer Montagsexkursionen haben sie dabei zum erstenmal gesehen.


Sammelaufruf – Riesen-Bärenklaue Früchte

MARTIN ENGELHARDT

Gehören alle Riesen-Bärenklaue zu Heracleum mantegazzianum? – Ein Aufruf zum Sammeln von Früchten.

„Riesen-Bärenklaue“ werden seit langer Zeit als Heracleum mantegazzianum Sommier & Levier kartiert. Es wurden jedoch mehrfach Zweifel geäußert, ob nicht auch noch andere Arten in Deutschland verwildert sind. Es gibt Hinweise auf andere Taxa von „RiesenBärenklau“, nämlich auf Heracleum persicum und Heracleum sosnovskyi. Unterscheidungsmerkmale wie Blattschnitt und Früchte sind bei NIELSEN et al. (2005) beschrieben und gezeichnet. Der Unterscheidung und Verbreitung dieser (und möglicherweise weiterer) Arten soll nachgegangen werden.
Da es auf Grund der Phytotoxizität der Pflanzen nicht ungefährlich ist Herbarmaterial zu sammeln (die Merkmale gehen beim Pressen auch teilweise verloren) sollen Früchte gesammelt und untersucht werden. Soweit bisher bekannt, gibt es auch Mischpopulationen verschiedener Taxa (zumeist viel Heracleum mantegazzianum mit wenigen Exemplaren einer anderen Sippe). Vor dem Sammeln von Früchten sollten die Bestände auf Grund vegetativer Merkmale, wie z.B. Blattschnitt u.a. genauer betrachtet werden. Vorgesehen ist die Untersuchung von Material aus ganz Deutschland.

Gesammelt werden sollten jeweils mind. 20 reife Früchte eines Individuums (am Besten Material von der endständigen Zentraldolde). Diese sollen in einem sicher verschlossenen Tütchen, mit Angabe des genauen Fundortes (möglichst mit Koordinaten), Sammeldatum und Kontaktdaten des Sammlers gesendet werden an: Martin Engelhardt, Ebertstraße 37, D-72072 Tübingen, E-Mail: engelhardt.tuebingen@gmail.com

ACHTUNG – Sicherheit geht vor! Bei ungeschützten Berührungen des Riesen-Bärenklaus sind verbrennungsähnliche Hautschäden wahrscheinlich. Deswegen muss beim Sammeln unbedingt mit gebotener Vorsicht (unbedingt Körperkontakt vermeiden) und angemessenen persönlichen Schutzmaßnahmen (Handschuhe! Exponierte Körperpartien sicher bedeckende Kleidung) gearbeitet werden! NIELSEN C. et al. 2005: The Giant Hogweed Best Practice Manual. Guidelines for the management and control of an invasive weed in Europe. – Forest and Landscape Denmark, Hoersholm, 44 S.; www.giantalien.dk/pdf/Giant_alien_uk.pdf.


Fundort – Standort – Wuchsort: Wann welchen Begriff verwenden?

von THOMAS BREUNIG

Die drei Begriffe Fundort, Standort und Wuchsort werden in der floris­tischen und vegetationskundlichen Literatur vielfach verwendet – doch häufig in unterschiedlichem Sinne. In besonderem Maße trifft dies für die Begriffe Standort und Wuchsort zu, die nicht selten als Synonyme betrachtet werden. Es wird deshalb kurz erläutert, welche Inhalte hinter diesen Begriffen stehen und am Beispiel der Wald-Berg­minze (Calamitha menthifolia) wird gezeigt, worin sich die Beschrei­bungen von Fundort, Standort und Wuchsort unterscheiden. (mehr …)


Kartiermethodik

Empfohlene Methodik für Kartierexkursionen von Thomas Breunig (2004)

Im folgenden werden, vor allem für diejenigen, die sich mit eigenen Kartierexkursionen an der floristischen Kartierung beteiligen möchten, die wesentlichen Punkte der Kartiermethodik dargestellt.

1. Kartiergebiet

Das Kartiergebiet einer Exkursion liegt innerhalb eines Viertelquadranten der TK 25 (= Unterteilung der TK 25 in 16 Teile). Die Nummerierung der Quadranten erfolgt in folgender Weise: NW-Quadrant = 1, NE-Quadrant =2, SW-Quadrant = 3, SE-Quadrant = 4. Die weitere Unterteilung in Viertelquadranten erfolgt analog. Es ergeben sich daraus die Nummerierungen 11, 12, 13, 14, 21, 22, 23, 24, 31, 32 usw (z.B. 6916/34).

Das Kartiergebiet einer Exkursion liegt innerhalb eines Radius von 300-400 m, damit keine zu große geographische Unschärfe entsteht. Bei großen Waldgebieten und stark ausgeräumten, strukturarmen Feldfluren kann der Radius auch bis zu 500 m betragen. Das konkrete Ausmaß der Unschärfe ist auf dem Erhebungsbogen anzugeben.
Die naturräumliche Gliederung soll nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Die einzelnen Kartiergebiete sollen offensichtliche Naturraumgrenzen nicht überschreiten. Ergeben sich durch die Landschaftsgliederung innerhalb eine Naturraums große einheitliche Flächen, zum Beispiel eine 300-400 Meter breite Talaue, große Hochflächen oder große Hangbereiche, so soll ein Kartiergebiet möglichst innerhalb einer solchen Fläche liegen.

Ähnliches gilt für großflächige Landnutzungen. Bei klarer Gliederung der Landschaft ist es günstig, wenn die Kartiergebiete entweder vollständig im Wald, im Offenland oder in einem Siedlungsbereich liegen. Günstiger als ein Kartiergebiet, das zum Teil in einem Dorf, zum Teil in der Feld- und Wiesenflur und zum Teil in einem Wald liegt (das ergibt für die eine Exkursion zwar die höchste Artenzahl), ist es, das Kartiergebiet auf einen dieser drei Bereiche zu beschränken, wenn dieser Bereich groß genug für eine mindestens halbtägige Exkursion ist.
Die Route der Kartierexkursion wird auf einer Kopie der TK 25 festgehalten werden.

2. Unterteilung des Kartiergebiets

Das Kartiergebiet kann in Teilstrecken unterteilt werden. Diese Teilstrecken sind durch kleine Buchstaben (a, b, c usw. ) zu kennzeichnen, die in das linke Kästchen vor der beobachteten Sippe (siehe Erhebungsbogen) gesetzt werden. Bitte keine Unterteilung des Kartiergebiets nach standörtlichen oder vegetationskundlichen Kriterien (z.B. Wald, Wiese, Ackerland, Feucht- und Trockenstandorte), weil dadurch Fundorte nicht näher lokalisiert werden und meist nur Triviales dokumentiert wird, z.B. dass Fagus sylvatica im Wald wächst. Bitte darauf achten, dass die Kennzeichnung eindeutig ist, deshalb leicht verwechselbare Kleinbuchstaben nicht verwenden, zum Beispiel i/j und m/n.

3. Zu erfassende Sippen

Erfasst werden alle Sippen an wildwachsenden Farn- und Samenpflanzen. Dies sind neben den spontan auftretenden Sippen auch Verwilderungen von kultivierten Sippen. Nicht erfasst werden dagegen Sippen, die im Gebiet nur kultiviert auftreten. Notiert werden nur Sippen, die sicher angesprochen werden können. Angestrebt wird eine Erfassung zumindest auf Artebene, wo möglich und sinnvoll auch auf Ebene von Unterarten. Die Erfassung auf Aggregatebene soll so weit als möglich vermieden werden, in Einzelfällen wird sie aber nicht zu vermeiden sein. Angaben auf Ebene der Gattung sind nur ausnahmsweise sinnvoll bei Gattungen, die bei uns nur durch relativ seltene Arten vertreten sind (z. B. Platanthera spec.).
Von bestimmungskritischen Sippen sollen Herbarbelege gesammelt werden.

4. Erhebungsbogen

Für die Kartierung verwendet wird der Erhebungsbogen (= Anstreichliste) der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. Dieser besteht aus einem beidseitig bedruckten DIN-A3-Blatt, das gefaltet in eine DIN-A4-Klemmhefter als Schreibunterlage passt. Die beobachteten Sippen werden dadurch gekennzeichnet, dass das linke Kästchen vor dem Sippennamen angekreuzt wird, oder dass – bei Unterteilung in Teilstrecken – dort der entsprechende Kleinbuchstaben eingetragen wird (siehe oben). Das rechte Kästchen kann für weitere, vom Benutzer selbst definierte Angaben (z.B. Häufigkeitsklassen: 1 = selten, 2 = zerstreut, 3 = häufig) verwendet werden. Sippen, die nicht auf dem Erhebungsbogen vorgedruckt sind, werden am Ende der Liste in den leeren Zeilen, vor denen ebenfalls zwei Kästchen zum ankreuzen stehen, handschriftlich ergänzt.

Zusätzlich sollen zu den erhobenen Sippen im Bedarfsfall die folgenden Anmerkungen hinter dem Sippennamen gemacht werden:
Statusangaben immer dann,wenn die Art nicht mit dem Normalstatus (I = Indigen oder E = Etabliert ) auftritt. Es werden die auf dem Erhebungsbogen aufgelisteten Abkürzungen verwendet.
Bei Sippennamen, die im engen oder weiten Sinne verstanden werden können, ist anzugeben, in welchem Sinne der Eintrag gemeint ist. In der Mehrzahl dieser Fälle sind die entsprechenden Sippennamen durch einen nachgestellten Kreis gekennzeichnet. Ist der Name im weiten Sinne gemeint [s.l.] (z.B. bei Vicia villosa einschließlich der subsp. varia), wird der Kreis ausgefüllt. Ist der Name im engen Sinne gemeint [s.str.] (z.B. bei Vicia villosa die subsp. villosa), wird ein „+“ hinter den Namen gestellt. Sippen, von denen ein Herbarbeleg gesammelt wurde, werden durch ein nachgestelltes „H“ gekennzeichnet.

Bei bemerkenswerten Beobachtungen können Anmerkungen zu den entsprechenden Sippen auf der letzten Seite des Erhebungsbogens unter den Kopfdaten gemacht werden, zum Beispiel Mengenangaben und Beschreibungen des Wuchsortes. Erwünscht sind zu bemerkenswerten Artvorkommen ergänzende Einzelfundortkarten mit Angabe der genauen Koordinaten des Fundortes.

Von den Kopfdaten, die zur Lokalisierung und Identifizierung der erstellten Artenliste dienen, sind mindestens die folgenden anzugeben:

  • R/H-Werte: Gauß-Krüger-Koordinaten des Mittelpunkts des Kartiergebiets, auf sechs Stellen genau.
  • TK: Angabe der TK-Nummer und des Viertelquadrants.
  • Nr.: Nummer der Artenliste, von den Kartierer/innen selbst zu vergeben. Die Nummer muss eindeutig sein.
  • Bearbeiter/in: Name des Kartierers oder des für die Liste verantwortlich Zeichnenden bei mehreren Kartierern. Die Mitkartierer sollen ebenfalls angegeben werden.
  • Datum: auf den Tag genau.
  • Gemeinde: Angabe der politischen Gemeinde (nicht des nächst gelegenen Orts!).
  • Unschärfe: Größte Entfernung des Kartiergebiets vom Mittelpunkt des Kartiergebiets (R/H-Wert), Angabe in 25m-Schritten (= 1 mm auf der TK 25).
  • Aufnahmegebiet: Kurze Beschreibung der Lage des Kartiergebiets, zum Beispiel „Goldberg NW Rotfelden und südlich davon gelegenes Tal“.

Das Ausfüllen der übrigen Felder des Erhebungsbogens ist erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.