Bericht über den BAS Kurs „Bestimmen von Samen und Früchten“

von Dr. Andrea Jonitz und Prof. Dr. Norbert Leist

Am 15. Februar 2014 trafen sich 16 BAS Mitglieder an der Samenprüfstelle des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) Augustenberg, um sich einen Tag mit der Morphologie und Bestimmung von Samen und Früchten zu befassen. Wie so oft schien der Kurs zunächst mangels Beteiligung auszufallen – in der Woche davor aber meldeten sich weit über zwanzig Interessenten. Der Kurs fand im Reinheitslabor der Saatgutprüfstelle statt, sodass jeder Teilnehmer einen Arbeitsplatz vorfand, ausgerüstet mit Binokular, Pinzetten, Schälchen und einem Bestimmungsschlüssel (Brouwer & Stählin: Handbuch der Samenkunde). Dazu stand neben zahlreicher Literatur und Bildatlanten die umfangreiche Samensammlung der Saatgutprüfstelle zur Verfügung, die es ermöglichte die zu bestimmenden Samen direkt mit der konkreten Art zu vergleichen.

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Die Rosen- und Weißdorn-Exkursion am 26. und 27.7.2014

von Andreas Kleinsteuber

Am Samstagmorgen um 9.30 Uhr trafen sich etwa ein Dutzend Roseninteressierte am Bahnhof in Remchingen im Pfinztal zur Rosen- und Weißdorn-Exkursion. Diese wurde von den Spezialisten Michael Ristow, der aus Potsdam angereist war, und Andreas Kleinsteuber aus Karlsruhe geleitet. Mit Fahrgemeinschaften fuhren wir zuerst zum Essigberg südlich von Dietlingen (7117/21). Dort erhielten wir von Michael Ristow zunächst eine theoretische Einführung über die Wildrosen mit ihrem jeweiligen Merkmalskomplex u.a. Wuchsform, Kelchstellung, Griffelweite, Blattbehaarung, Drüsen und Form der Stacheln. Zudem erhielten wir eine sehr hilfreiche Übersicht in Papierform: Darin sind die Unterschiede der Hundsrosen, der Flaum-, Wein- und Filzrosen tabellarisch aufgeführt und damit die Arten schnell zuordenbar.

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Artenerfassungsprogramm Forte: Neue Hinweise

Das Artenerfassungsprogramm Forte kann jetzt von der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg herunter geladen werden unter:

http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de
Natur und Landschaft –>Artenschutz –>Artenerfassungsprogramm

oder http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/31854/

Neu ist im Daten- und Kartendienst der LUBW die Darstellung der Naturräume 4. Ordnung (Haupteinheiten) unter:

http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de
–> Daten- und Kartendienst –> Natur und Landschaft –> Naturräume

Nach dem Öffnen der Karte kann man mit dem Info-Button (i) auf einen der Naturräume klicken und erhält dann Name und Nummer des Naturraums, zum Beispiel 144, Sandstein-Odenwald.


Tison J.-M. & de Foucault B. 2014: Flora Gallica. Flore de France.

von SIEGFRIED DEMUTH

Tison J.-M. & de Foucault B. (Société botanique de France) 2014: Flora Gallica. Flore de France. – Biotope Èditions. 1.165 S. Mèze. ISBN 978-2-36662-012-2

Wer seinen nächsten Urlaub bei unserem westlichen Nachbarn verbringen möchte, dem sei die neue Flora von Frankreich wärmstens zum Mitnehmen empfohlen. Mit 1,65 kg liegt sie allerdings schon im Grenzbereich einer Taschenflora; im Rucksack sollte sie aber gerade noch tragbar sein. Der Einband ist dafür aus einem wasserabweisenden, reissfestem Kunststoff, was der Verwendung im Gelände sehr entgegenkommt. Zum Inhalt: Auf 1.165 Seiten sind rund 6.200 etablierte und häufig kultivierte Taxa der Farn- und Samenpflanzen verschlüsselt und beschrieben. Zum Vergleich: Die Liste der Gefäßpflanzen Deutschlands umfasst (ohne die auschließlich kultivierten) 4.165 Taxa (Buttler K. P. & Hand R. 2008: Liste der Gefäßpflanzen Deutschlands. – Kochia, Beiheft 1: 1-107 S.). Die Flora Gallica berücksichtigt die neueren taxonomischen Erkenntnisse vor allem in Bezug auf den Umfang der Gattungen und Familien, wie sie auch im neuesten „Rothmaler“ (Grundband, 20. Auflage 2011) Anwendung finden. Aufgeschlüsselt werden auch kritische Sippen wie Taraxacum oder Rubus. Zu jeder Sippe gibt es Angaben zu Blütezeit, Wuchsform, Verbreitung in Frankreich, Standort und Wuchsort. Für viele sind neben den wissenschaftlichen auch französische Namen genannt. Sehr hilfreich sind die zahlreichen, sehr guten Schwarz-Weiß-Zeichnungen von relevanten Bestimmungsmerkmalen jeweils am Seitenrand. Ein ausführliches Glossar erläutert die verwendeten französischen Fachbegriffe. Der Preis von 89,- € drückt allerdings etwas die Bereitschaft, sich das Buch anzuschaffen. Dafür wird man es aber oft in die Hand nehmen, zumal es derzeit keine bessere Alternative gibt die Flora Frankreichs kennenzulernen.


24. Südwestdeutscher Floristentag 2014

20. – 21. September 2014, Konstanz

Referenten: Lea Bona (Zürich), Michael Dienst (Konstanz), Dr. Stefan Eggenberg (Genève, Bern), Dr. Thomas Ludemann (Freiburg i.Br.), Dr. Wolfgang Schütz (Emmendingen), Dr. Markus Peintinger (Radolfzell), Annemarie Radkowitsch (Pforzheim)

Exkursionsziel: NSG Wollmatinger Ried

Tagungsprogramm: –>Download


Flora des Kaiserstuhls – Fehlliste und Aufruf zu Fundortmeldungen

von GEORG SCHEPERS, JOACHIM W. BAMMERT und JÜRGEN VÖGTLIN

Seit 2008 werden von mehreren Botanikern im Kaiserstuhl systematisch floristische Erhebungen durchgeführt. Die Untersuchungen sind als Teil der floristischen Kartierung Baden-Württembergs anzusehen und sollen in den nächsten Jahren abgeschlossen werden. Im Gegensatz zu vielen regionalen Floren, die sich meist an politischen Grenzen orientieren, werden bei dieser Bearbeitung des Kaiserstuhls Daten ausschließlich innerhalb der Naturraumgrenze erfasst. Angrenzende Bereiche wie die Faule Waag, die Rheinauen und das Wasenweiler Ried werden nicht bearbeitet. Insgesamt hat das Untersuchungsgebiet eine Größe von rund 100 km².

Der aktuelle Kartierstand beträgt derzeit rund 1.100 Arten. Dies entspricht einem Anteil von ca. 67% der in der naturräumlichen Region Oberrhein­gebiet vorkommenden Arten (Breunig & Demuth 1999).

Die bisherigen Kartierergebnisse wurden mit den aus der Literatur bekannten sowie mit zahlreichen weiteren, zum Teil nicht öffentlich zugängigen Quellen und privaten Hinweisen abgeglichen. Arten, die bei den aktuellen Erhebungen noch nicht erfasst wurden, finden Eingang in eine Fehlliste. Da sich zum Beispiel die Formen der Landnutzung im Kaiserstuhl in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert haben, ist es nicht erstaunlich, dass zahlreiche früher für den Kaiserstuhl genannte Arten bei der aktuellen Kartierung nicht mehr gefunden werden.

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Wolff P. 2013: Die Moor-Standorte der Pfalz – Soziologie und Ökologie.

von ADAM HÖLZER

Wolff P. 2013: Die Moor-Standorte der Pfalz – Soziologie und Ökologie. – POLLICHIA-Buch Nr. 47. Eigenverlag der Pollichia, 259 S. + 42 Tabellen, 24 Farbfotos, 17 Abbildungen; Bad Dürkheim. ISBN 978-3-925754-49-4

Nachdem das Werk schon seit langer Zeit angekündigt war und schon viele auf sein Erscheinen gewartet haben, ist es endlich erschienen. Es füllt eine große Lücke in vielerlei Hinsicht. Kapitel 1 (S. 13) gibt einen Überblick über die bisherige Literatur zu den Moor-Standorten der Pfalz und beschreibt kurz das Ziel der Arbeit. Darauf folgt in Kapitel 2 (S. 15-19) ein allgemeiner Überblick über das Untersuchungsgebiet hinsichtlich Geschichte und physischen Voraussetzungen. Die behandelten Moor-Standorte werden anhand von zwei Übersichtskarten aufgezeigt. Kapitel 3 (S. 21-62) bespricht die einzelnen Moore. Dabei werden sowohl die Geschichte der Nutzung wie auch die typischen Pflanzen in Vergangenheit und Gegenwart abgehandelt. Bei den meisten Gebieten werden auch Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen empfohlen. Kapitel 4 (S. 63-64) beschreibt die bei der Bearbeitung angewandten Methoden. Danach wird in Kapitel 5 (S. 65-213) die Vegetation anhand der Pflanzengesellschaften und ausführlichen pflanzensoziologischen Tabellen belegt. Dabei werden auch die ökologischen Bedingungen in der Region mit der Gefährdung und den Erhaltungsmaßnahmen der Gesellschaften besprochen. Zudem wird mit anderen Regionen verglichen. In Kapitel 6 (S. 215-237) werden Einzelaspekte aus der Westpfälzischen Moorniederung speziell aus dem Neuwoogmoor behandelt, das der Autor seit Beginn der 70er Jahre intensiv untersucht hat. Die Veränderungen werden sowohl anhand von mehrfach aufgenommenen Vegetationskarten wie auch wiederholten Pflanzensoziologischen Aufnahmen der gleichen Flächen dokumentiert. Weiter werden Zusammenhänge zwischen den Vegetationseinheiten und ökologischen Parametern wie Grundwasserstand, pH-Wert, Leitfähigkeit usw. dargestellt. Am Ende werden die Ergebnisse der Messungen auch kritisch bewertet. Kapitel 7 (S. 239-240) gibt einen Überblick über die die pH-Wertebereiche der am besten belegten Gesellschaften im gesamten Untersuchungsgebiet anhand einer Graphik. Kapitel 8 (S. 241-245) behandelt die Gefährdung der Moorgesellschaften und ihre Zukunft im Untersuchungsgebiet. Nach der Danksagung (Kapitel 9) folgt als Abschluss (Kapitel 10, S. 249-258) ein sehr umfangreiches Literaturverzeichnis.
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Seitz B., Ristow M., Prasse R., Machatzki B, Klemm G., Böcker R. & Sukopp H. 2012: Der Berliner Florenatlas. – Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beiheft 7, 533 S. ISBN 978-3-942062-08-4

von THOMAS BREUNIG

Berlin ist eine Reise wert – nicht nur wegen Kunst und Kultur! Für Freunde der Wildpflanzen zeigt dies der Berliner Florenatlas, der die große Artenvielfalt dieser Stadtlandschaft an Farn- und Samenpflanzen dokumentiert. Über einen Zeitraum von 25 Jahren durchstreiften Botani¬kerinnen und Botaniker die Stadt, um die Vorkommen wild wachsender Pflanzenarten zu erfassen. Nun haben sie das Ergebnis ihrer Kartierung in dem gewichtigen Werk (gut 2 kg) publiziert. Kartiergebiet waren alle 153, jeweils etwa 7,3 km² großen Viertelquadranten der Topographischen Karte 1:25.000, an denen die Stadt Berlin einen Flächenanteil besitzt. In diesem Gebiet erhoben sie im Gelände fast 127.000 Funddatensätze, über 50.000 weitere kamen durch die Auswertung von Literatur und Herbarien hinzu.

Als Einleitung enthält der Atlas Informationen zur Landschaft Berlins, zur Geschichte der Floristik, zum Florenschutz und zur Methodik der Datenerhebung, -verarbeitung und -auswertung. Zum Teil sind diese Informationen ausführlich, wie etwa der Überblick zur Geschichte der Floristik, zum Teil sind sie auch sehr knapp gehalten wie etwa das Kapitel zur Vegetation.
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