Kartierexkursion an der Oberen Donau 2006

Annemarie Radkowitsch

Der Arbeitskreis Characeen kartierte am 30.7.2006 im Donautal zwischen Erbach und Ehingen auf den Kartenblättern TK 7724/2, 7724/3 und 7625/3. An den Kartierungen beteiligten sich Hannelore Fancelli, Inge Lenski, Annemarie Radkowitsch und Manfred Wander. Kartiert wurden Gefäßpflanzen und Characeen in der vom Ufer aus erreichbaren Wasser­fläche und am Uferstreifen. Für Characeen war das Gebiet nicht beson­ders ergiebig. Die untersuchten Gewässer waren meist eutroph, zum Teil intensiv von Angelvereinen genutzt oder im Uferbereich so stark mit Gehölzen oder Schilf eingewachsen, dass eine Untersuchung der Wasserpflanzen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht möglich war. Gelegentlich war der Status der Arten in den anthropogen stark beeinflussten Gewässern nicht leicht festzulegen.

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Das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica) – eine Küstenpflanze erobert das Binnenland

Thomas Breunig

Beheimatet ist das Dänische Löffelkraut an den Küsten von Nord- und Ostsee. Vor etwa zwei Jahrzehnten machte es sich auf den Weg ins Binnenland und folgte dabei dem Lauf der Autobahnen. Als salztolerante Art profitiert Cochlearia danica hier von dem winterlichen Streusalz­einsatz, der zu einer Versalzung der Böden an den Fahrbahnrändern führt. Genau auf diesen von Schmelzwasser getränkten, oft nur wenige Dezimeter breiten Randstreifen wächst Cochlearia danica, und nur auf diesen Sonderstandorten kann die Art mit der heimischen Flora konkurrieren.

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Aufruf zur Meldung angesalbter Vorkommen seltener Pflanzen im Raum Mosbach

Sdravko Vesselinov Lalov

Im Raum Mosbach ist seit der Publikation der „Flora von Mosbach“ von Franz Sales Meszmer (1993, 1995) eine Häufung von illegalen Anpflan­zungen (Ansalbungen) seltener und bis dahin nicht im Gebiet nachge­wiesener Orchideenarten belegt: Aceras antropophorum (L.) Aiton fil., Himantoglossum hircinum (L.) Sprengel, Orchis simia Lam. und Ophrys sphegodes Miller.

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Bericht über die Kartierexkursionen 2006 des AK-Adventivfloristik

Annemarie Radkowitsch

Im Jahr 2006 veranstaltete der Arbeitskreis Adventivfloristik vier Kartier­exkursionen. Außer einer Exkursion nach Bietigheim-Bissingen (TK 7020/4) im milden Neckarbecken führten drei weitere Exkursionen in klimatisch weniger begünstigte Gebiete. In der Hohenloher-Haller Ebene wurde die Flora der Bahnanlagen von Crailsheim (TK 6826/3) erfasst. In der Baar wurden Bahnhof und Bahngelände sowie die Erddeponie von Villingen (TK 7916/2) und am folgenden Tag die Bahnanlagen von Schwenningen (TK 6917/1) kartiert. Am Rande einer Kartierexkursion des AK Geobotanik in der Umgebung von Allmendingen in der Mittleren Flächenalb konnte außerdem eine kleine Artenliste des Bahnhofs Allmendingen (TK 7624/3) erstellt werden.

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Cardamine-Neophyt im Bodensee-Litoral – wer kennt weitere Fundorte?

Anbei eine aktualisierte Verbreitungskarte des Cardamine-Neophyten, der wahrscheinlich 2003 am Bodensee aufgetaucht ist. Wir geben ihm den deutschen Namen Japanisches Reisfeld-Schaumkraut. Wissenschaftlich wird dieser Neophyt noch als Cardamine flexuosa auct. non With. bezeichnet (Lihova et al. 2006, Klausmeyer 2006). Das „auct. non“ bedeutet, dass die Sippe in Japan, wo sie ursprünglich herstammt, fälschli­cherweise als Cardamine flexuosa Withering 1796 bezeichnet wurde, vermeintlich identisch also mit unserem Wald-Schaum­kraut.

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Die Verbreitung der Indischen Scheinerdbeere (Duchesnea indica) in Baden-Württemberg

Thomas Breunig

(2006) Die Verbreitung der Indischen Scheinerdbeere (Duchesnea indica) in Baden-Württemberg Thomas Breunigduchesneaindica.jpg
„In Gärten und Parks kultiviert und durch seine Ausläufer gelegentlich verwildert, aber noch nicht eingebürgert“, so heißt es zur Indischen Scheinerdbeere in dem Grundlagenwerk „Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs“ (SEYBOLD 1992), das ganze sieben Fundorte auflistet. Was vor einigen Jahren noch gegolten hat, stimmt heute nicht mehr: Die Indische Scheinerdbeere gehört zu den erfolgreichsten Neophyten in Südwestdeutschland und hat sich zumindest in den wärmeren Tieflagen fest eingebürgert. Mancherorts gehört sie sogar zu den häufigen Arten, etwa im Karlsruher Raum, wo einem die Indische Scheinerdbeere im Siedlungsbereich auf Schritt und Tritt begegnet und die Wuchsorte so zahlreich sind, dass man sie nicht mehr zählen kann.

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Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Beiheft 2

GEROLD HÜGIN: Die Gattung Alchemilla im Schwarzwald und seinen Nachbargebirgen (Vogesen, Nord-Jura, Schwäbische Alb)

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Beiheft 2 Deckblatt

 

Berichte der botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Beiheft 2
April 2006
88 S. + Abbildungen
Karlsruhe
ISSN 1860-5273

 

INHALTSVERZEICHNIS

1   Einleitung

2   Die Gattung Alchemilla im Überblick

3   Das Untersuchungsgebiet

4   Die Verbreitung der Alchemilla-Arten im Schwarzwald

5   Die Verbreitung der Alchemilla-Arten in den Nachbargebirgen und im überregionalen Vergleich

5.1 Die Alchemillenflora der Vogesen
5.2 Die Alchemillenflora des Nord-Juras
5.3 Die Alchemillenflora der Schwäbischen Alb
5.4 Die Alchemillenflora des Schwarzwalds im überregionalen Vergleich

6   Kartierungsstand – Kartierungslücken, verwendete Daten

7   Die bevorzugten Alchemilla-Wuchsorte

7.1 Alchemillen als Nährstoffzeiger
7.2 Die bevorzugten Feuchtestufen
7.3 Basiphyten unter den Alchemilla-Arten

8   Die Bindung der Gattung Alchemilla an die Gebirge

8.1 Feuchte Standorte als bevorzugte Alchemilla-Wuchsorte
8.2 Schneemulden als bevorzugte Alchemilla-Wuchsorte
8.3 Kaltluftlagen als bevorzugte Alchemilla-Wuchsorte

9   Alchemilla-Arten als Zeugen der Florengeschichte

9.1 Unterschiede im Artenbestand zwischen Schwarzwald und Vogesen
9.2 Kleinareale im Jura als Hinweis auf Reliktvorkommen?
9.3 Der Artenreichtum des Juras
9.4 Haben auch in Schwarzwald und Vogesen Alchemilla-Arten die letzte Eiszeit überdauert?

10        Die Förderung der Gattung Alchemilla in der Kulturlandschaft

10.1 Alchemilla-Arten als Apophyten
10.2 Alchemilla-Arten als Neophyten
10.3 Wie groß ist der menschliche Einfluss auf Alchemilla-Areale?

11 Worin sind Kleinareale begründet?

11.1 Standortsbedingte Kleinareale
11.2 Kleinareale als Vorposten
11.3 Kleinareale als Reliktvorkommen?
11.4 Neophyten mit Kleinareal

12 Die Gefährdung der Gattung Alchemilla

13 Die Sonderstellung des Schwarzwalds

14 Dank

15 Literatur

Alphabetisches Verzeichnis der Verbreitungskarten

 

Impressum

Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland
Beiheft 2, März 2006, Karlsruhe
ISSN 1860-5273

Herausgeberin:
Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V.
Geschäftsstelle:         Bahnhofstr. 38, 76137 Karlsruhe, Telefon: 0721/9379386
Internet:                      http://www.botanik-sw.de, E-Mail: info[at]botanik-sw.de
Bankverbindung:         Postbank Karlsruhe (BLZ 660 100 75), Kto. Nr. 607 112-755

Redaktion:
Thomas Breunig und Siegfried Demuth, Bahnhofstr. 38, D-76137 Karlsruhe

Herstellung: medien+werk, 76227 Karlsruhe

© Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V.