Jährliche Archive: 2023


32. Südwestdeutscher Floristentag am 21. Oktober 2023

Der 32. Südwestdeutsche Floristentag 2023 findet am 21. Oktober im Pavillon des Naturkundemuseums in Karlsruhe statt, daran anschließend die Mitgliederversammlung der BAS.

Anfragen und Anmeldung bitte an die Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland,
Tel. +49 170 380 7993, E-Mail: info@botanik-sw.de

Teilnahmebeitrag:
Mitglieder 10,- EUR, Nichtmitglieder 15,- Euro, Studenten beitragsfrei

Nach Bestätigung der Anmeldung bitten wir um Überweisung auf das Konto der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland:

IBAN: DE36 6601 0075 0607 1127 55

BIC: PBNKDEFF

Stichwort: Floristentag 2023

Tagungsprogramm: -> Download

Einen Teil der Vorträge stehen hier zum Download zur Verfügung:

  • „Sand-Steppenrasen in der nördlichen Oberrheinebene: Status quo, Erhaltung und
    Restitution am Beispiel Darmstadt, Christian Storm“ -> Download
  • „Flügelginsterweiden und Borstgrasrasen im Südschwarzwald – Entwicklung der Vegetation, Naturschutzmaßnahmen und Zustand des Lebensraumtypes 6230* nach FFH-Richtlinie, Ruben Clemens & Charlotte Mattenheimer“ -> Download
  • „Besondere Arten der Gattung Sorbus, Norbert Meyer (Mitarbeit von Steffen Hammel)“ -> Download
  • „Verbreitung, Ökologie und Gefährdung der Flachbärlappe (Diphasiastrum) im Nordschwarzwald, Rico Kaufmann“
  • Weitere Informationen zum Vortrag „Wie ein Phönix aus der Asche – KR von CC Gmelin bis ins 21. Jahrhundert – zur Geschichte des Karlsruher Herbars, Rainer Bussmann“ finden Sie unter https://www.smnk.de/sammlungen/botanik/.
  • Zum Vortrag „Gefährdung und naturschutzfachliche Bedeutung: Die neue Fassung der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Thomas Breunig“ wird auf kommende Pflanzenpresse verwiesen.

 


Pflanzenpresse Nr. 47 vom April 2023

Veranstaltungen und Termine
Floristentag 2023
Kartieraufrufe
Feldbotanik online
Zertifizierung von Artenkenntnis
Ein Herbarium anlegen
Austauschgruppe in SIGNAL
Bestimmungsforen
Tag der Artenvielfalt 2023
Exkursionsberichte
Literaturbesprechung
Mitteilungen in eigener Sache
Vorstand der BAS
Kassenbericht
Impressum

ISSN 1864-4864, 44 Seiten

Pflanzenpresse Nr. 47: -> download


Auftaktexkursion am 25. März 2023

Protokoll zur Auftaktexkursion 2023, Thomas Breunig, 26.3.2023

Exkursion am 25. März 2023, Exkursionsgebiet TK 7911/3 im Stadtgebiet von Breisach, 187-225 m ü. NN

Exkursionsroute:

  1. Vormittags: Marktplatz – Rheinuferstraße – Jahnstraße – Grünanlage und Wald zwischen Jahnstraße und Rheinuferstraße – Rheinuferstraße – Laubbaumforst zwischen Möhlin und Rhein – zurück über den Fußweg am Rheinufer bis zur Schiffanlegestelle – Rheinuferstraße Marktplatz
  2. Nachmittags: Marktplatz – Metzgergasse – Fischerhalde – Treppe zur Münsterbergstraße – Münsterbergstraße – Matin-Schongauer-Straße – Kapuzinergasse – Fußweg zur Muggensturmstraße – Muggensturmstraße – Rheintorstraße – Langer Weg – Fußweg zur Fischerhalde (= Schwanenrain) – Fischerhalde – Metzgerhalde – Marktplatz.

Die reine Kartierzeit betrug etwa 4 Stunden.

Kartierstand und Statistik

Quadrant 7911/3 umfasst vor allem französisches Staatsgebiet, der baden-württembergische Anteil ist nur wenige Quadratkilometer groß. Die Flora wurde hier bislang nicht intensiv erfasst. Vor unserer Kartierung lagen 469 Artbeobachtungen zu 339 Sippen vor. Seit 1.1.2000 wurden lediglich 87 Sippen nachgewiesen (http://www.flora.naturkundemuseum-bw.de, abgerufen am 24.3.2023).

Bei unserer Kartierexkursion wurden 177 Sippen nachgewiesen. Diese teilen sich auf in 33 Bestätigung von bereits nach 1999 nachgewiesenen Sippen, 89 Aktualisierungen von Sippen, die noch nicht nach 1999 nachgewiesen wurden sowie in 55 Sippen, die bislang noch nicht für den Quadranten nachgewiesen wurden.

Somit sind für TK 7911/3 nun insgesamt 394 Sippen nachgewiesen, davon 230 mit Nachweisen nach 1999 und somit während des aktuellen Kartierdurchgangs.

Bemerkenswerte Artnachweise

Unter den 177 nachgewiesenen Arten sind einige zumindest lokal bemerkenswerte Funde. Sie werden im Folgenden kurz beschrieben. (N) = Neunachweis für den Quadranten, (B) = Bestätigung mit Nennung des Jahres mit dem bisher letzten Nachweis.

Arum italicum – Italienischer Aronstab (N)
Kleiner Bestand, eingeschleppt mit Gartenabfällen im kleinen Waldbestand nördlich der Möhlin-Mündung (N). In BW in 38 von 1150 Quadranten (3,3 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet.

Aubrieta deltoidea – Griechisches Blaukissen (N)
Am Schwanenrain, verwildert in Pflasterfugen des Fußwegs auf wenigen m². In BW in 70 von 1150 Quadranten (6,1 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet und den niedrigen Gäulandschaften.

Calepina irregularis – Wendich (N)
auf dem Münsterhügel in der Martin-Schongauer-Straße, dichter Bestand auf einer Baumscheibe sowie etliche Pflanzen am Fuß einer nahegelegenen Mauer. Möglicherweise bei der Baumpflanzung mit eingeschleppt (N). In BW in 24 von 1150 Quadranten (2,1 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet und im Stuttgarter Becken. Wird gelegentlich unbeständig mit Baumschulware eingeschleppt.

Centaurea stoebe s.l. – Rispen-Flockenblume (i. w. S.) (B 1993)
In Pflasterfugen der Rheinuferböschung bei der Möhlinmündung, etliche Pflanzen. In BW in 144 von 1150 Quadranten (12,5 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet. Hat sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet.

Cerastium semidecandrum –Sand-Hornkraut (N)
In Pflasterfugen und auf Mauerkronen auf und im Umfeld des Münsterhügels, an mehreren Stellen. In BW in 350 von 1150 Quadranten (30,4 %) nachgewiesen, v.a. in den Sandgebieten der Oberrheinebene. Hat sich in den letzten Jahren deutlich ausgebreitet.

Erigeron sumatrensis – Weißliches Berufkraut (N)
An zahlreichen Stellen auf dem Burghügel und in der Innenstadt. Vereinzelt noch oder schon wieder blühende Pflanzen, außerdem viele Blattrosetten. In BW in 72 von 1150 Quadranten (6,3 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet. Hat sich in den letzten Jahren in der Oberrheinebene und auf der Westabdachung des Schwarzwalds sehr stark ausgebreitet und dürfte in zahlreichen weiteren Quadranten vorkommen.

Erysimum cheiri – Goldlack (B 2012)
An den großen wsw-exponierten Mauern auf der Westseite des Münsterhügels, zahlreiche Pflanzen. In BW in 96 von 1150 Quadranten (8,3 %) nachgewiesen, v.a. in den niedrigen Gäulandschaften, im Oberrheingebiet selten, da hier nur wenige geeignete Standorte (Burgmauern) vorhanden sind.

Euphorbia myrsinites – Walzen-Wolfsmilch (N)
Rheintorstraße, in einer Fuge am Fuß einer Hauswand, 5-10 spontan aufgewachsene Pflanzen. In BW in 59 von 1150 Quadranten (5,1 %) nachgewiesen, v.a. in den Gäulandschaften, auf der Schwäbischen Alb und im nördlichen Oberrheingebiet. Die Art wird häufig als Zierstaude angepflanzt und verwildert leicht.

Holosteum umbellatum – Spurre (N)
Uferböschung des Rheins nw der Möhlinmündung sowie an mehreren Stellen auf dem Münsterhügel in Pflasterfugen (N). In BW in 304 von 1150 Quadranten (26,4 %) nachgewiesen, v.a. im nördlichen Oberrheingebiet, im Tauberland, im Kraichgau und Neckarbecken sowie auf der Ostalb. Aktuell in Zunahme begriffene Art.

Isatis tinctoria – Färber-Waid (B 1993)
Uferböschung des Rheins bei der Schiffanlegestelle, wenige Pflanzen In BW in 271 von 1150 Quadranten (23,6 %) nachgewiesen, v.a. entlang des Rheins und des Neckars.

Medicago arabica – Gefleckter Schneckenklee (N)
Bolzplatz zwischen Jahnstraße und Rheinuferstraße, 1 Exemplar, vermutlich mit einer Raseneinsaat eingeschleppt. In BW in 40 von 1150 Quadranten (3,5 %) nachgewiesen, v.a. im nördlichen Oberrheingebiet. Die meisten Vorkommen dürften auch andernorts auf Einschleppungen mit Raseneinsaaten zurückgehen. In Karlsruhe bildet die Art inzwischen an mehreren Orten große dauerhafte Bestände.

Plantago coronopus – Schlitzblättriger Wegerich (N)
Beim Kapftor an der Abzweigung zum Schwanenrain, in Pflasterfugen wenige kleine Pflanzen. In BW in 46 von 1150 Quadranten (4,0 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet und Kraichgau. Hat sich in den letzten 10 Jahren stark ausgebreitet, vor allem – aber nicht nur – an Tausalz-beeinflussten Straßenrändernden.

Polycarpon tetraphyllum – Nagelkraut (B 2008)
Auf und an dem Münsterhügel an mehreren Stellen in Pflasterfugen. In BW in 71 von 1150 Quadranten (6,2 %) nachgewiesen, v.a. im Oberrheingebiet. Die Art galt in den 1980er Jahren in BW als ausgestorben und hat sich inzwischen – ausgehend von Stadtkernen mit besonders warmem Mikroklima – auch in Stadtrandbereichen und Dörfern ausgebreitet. Eine Gefährdung besteht nicht mehr.

Stellaria pallida – Bleiche Vogel-Sternmiere (B 2011)
Zerstreut bis häufig in Rasenflächen der Grünanlagen, an etlichen Stellen. In BW in 581 von 1150 Quadranten (50,5 %) nachgewiesen. Abgesehen vom Schwarzwald, Schwäbischer Alb und Oberschwaben in nahezu allen Naturräumen zerstreut bis häufig vorkommend, wurde aber lange Zeit übersehen und nicht von Stellaria media getrennt Noch 1990 waren nur Nachweise von 10 Quadranten dokumentiert, obwohl die Art schon damals häufig war. Es ist hauptsächlich einer Kartierung von Gerold Hügin zu verdanken, dass die tatsächliche Verbreitung von Stellaria pallida in BW inzwischen gut bekannt ist.

Taraxacum Sectio Erythrosperma – Schwielen-Löwenzähne (N)
Münsterbergstraße, bei der Toreinfahrt (E 394072 N 5320546) zum Münster, in Pflasterfugen etliche Pflanzen. In BW in 307 von 1150 Quadranten (26,7 %) nachgewiesen, v.a. auf der Schwäbischen Alb, im Oberrheingebiet und den Gäulandschaften. Zur Sektion gehören zahlreiche Kleinarten, deren Bestimmung Spezialkenntnisse erfordert. Von dem Bestand wurde ein Herbarbeleg zur Nachbestimmung durch Steffen Hammel gesammelt.

Urtica urens – Kleine Brennessel (N)
Rheintorstraße etwa bei Hausnummer 33, in einem Pflanztrog wenige Pflanzen (N). In BW in 352 von 1150 Quadranten (30,6 %) nachgewiesen, v.a. in den Spargel- und Gemüseanbaugebieten im Oberrheingebiet und den Gäulandschaften. Die Art war früher ein typischer Bestandteil der dörflichen Ruderalflora. Inzwischen ist Urtica urens aus Dörfern weitgehend verschwunden, bildet aber in manchen Gebieten Massenbestände auf stark gedüngten Gemüse- und Spargelfeldern.

 

Gesamtartenliste

(syn) = von der Art wurden lediglich synanthrope Vorkommen festgestellt

Acer campestre

Humulus lupulus

Acer platanoides

Hypericum perforatum

Acer pseudoplatanus

Hypochaeris radicata

Achillea millefolium agg.

Isatis tinctoria

Aesculus hippocastanum (syn)

Juglans regia

Agrimonia eupatoria

Lactuca serriola

Ailanthus altissima (syn)

Lamium album

Alliaria petiolata

Lamium amplexicaule

Allium oleraceum

Lamium maculatum

Allium vineale

Lamium purpureum

Amaranthus powellii

Lapsana communis

Aphanes arvensis

Ligustrum vulgare

Arabidopsis thaliana

Lolium perenne

Arenaria serpyllifolia

Lonicera cf. tatarica (syn)

Arrhenatherum elatius

Lotus corniculatus

Artemisia vulgaris

Lysimachia nummularia

Arum italicum (syn)

Malva neglecta

Arum maculatum

Medicago arabica (syn)

Asplenium ruta-muraria

Medicago lupulina

Aubrieta deltoidea (syn)

Medicago minima

Aurinia saxatilis (syn)

Medicago sativa agg.

Barbarea vulgaris s. l.

Melissa officinalis (syn)

Bellis perennis

Mercurialis annua

Brachypodium sylvaticum

Muscari armeniacum (syn)

Bromus erectus

Oenothera biennis-Gruppe

Bromus sterilis

Oxalis corniculata

Bryonia dioica

Phacelia tanacetifolia (syn)

Buddleja davidii

Pimpinella saxifraga

Calepina irregularis (syn)

Plantago coronopus

Capsella bursa-pastoris

Plantago lanceolata

Cardamine hirsuta

Plantago major

Cardamine pratensis

Plantago media

Carex flacca

Poa annua

Carex muricata agg.

Poa pratensis

Carex pendula

Polycarpon tetraphyllum

Carex sylvatica

Polygonum aviculare agg.

Carpinus betulus

Potentilla reptans

Centaurea jacea

Prunella vulgaris

Centaurea stoebe s. l.

Prunus avium

Centranthus ruber

Prunus cerasifera

Cerastium holosteoides

Prunus padus

Cerastium glomeratum

Quercus robur

Cerastium semidecandrum

Ranunculus acris

Cf. Anthriscus caucalis

Ranunculus bulbosus

Chelidonium majus

Ribes rubrum

Cichorium intybus

Robinia pseudoacacia

Cirsium arvense

Rosa canina

Cirsium vulgare

Rubus armeniacus

Clematis vitalba

Rubus caesius

Clinopodium vulgare

Rubus sect. Corylifolii

Cornus sanguinea

Rumex obtusifolius

Corylus avellana

Sagina procumbens

Crataegus monogyna

Salvia pratensis

Crepis capillaris

Sambucus nigra

Cymbalaria muralis

Sanguisorba minor

Cynodon dactylon

Saxifraga tridactylites

Dactylis glomerata

Securigera varia

Daucus carota

Sedum album

Diplotaxis tenuifolia

Senecio jacobea

Draba praecox

Senecio vulgaris

Echium vulgare

Setaria verticillata

Elymus repens

Setaria viridis

Eragrostis minor

Sherardia arvensis

Erigeron annuus

Sisymbrium officinale

Erigeron sumatrensis

Sonchus oleraceus

Erodium cicutarium

Stellaria apetala

Erysimum cheiri

Stellaria media

Euonymus europaeus

Symphytum officinale

Euphorbia helioscopia

Tanacetum vulgare

Euphorbia lathyris

Taraxacum sect. Erythrosperma

Euphorbia myrsinites (syn)

Taraxacum sect. Ruderalia

Euphorbia peplus

Thymus pulegioides

Euphorbia stricta

Trifolium repens

Festuca arundinacea

Tussilago farfara

Festuca rubra

Urtica dioica s. str.

Ficaria verna s. str.

Urtica urens

Fraxinus excelsior

Verbena officinalis

Fumaria officinalis s. l.

Veronica arvensis

Galium aparine

Veronica chamaedrys

Galium album

Veronica hederifolia

Geranium pyrenaicum

Veronica sublobata

Geranium rotundifolium

Veronica persica

Geum urbanum

Viburnum lantana

Glechoma hederacea

Viburnum opulus

Hedera helix

Vicia sepium

Holosteum umbellatum

Viola odorata

Viola cf. bavarica

Zusätzliche Artbeobachtungen, notiert von Luise Murmann-Kristen:

Dryopteris filix-mas

Euphorbia cyparissias

Geranium robertianum

Origanum vulgare

Sedum acre

Sedum sexangulare

Ulmus minor

 

 


Pflanzenpressse Nr. 46 vom Dezember 2022

Veranstaltungen und Termine
Kartieraufrufe
Ökologische Flächenstichprobe
Exkursionsberichte
Floristentag 2022
Einzel-Fundmeldungen per Internet
Zertifizierung Artenkenntnisse
Planthunters gesucht
LNV-Arbeitskreis
Literaturbesprechung
Mitteilungen in eigener Sache
Vorstand der BAS
Kassenbericht
Impressum

ISSN 1864-4864, 36 Seiten

Pflanzenpresse Nr. 46: –> download