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Aufruf zur Kartierung der Laubholz-Mistel

Aufruf zur Kartierung der Laubholz-Mistel (Viscum album subsp. album) und ihrer Wirtsbäume in Südwestdeutschland

 

Ralf Rieks

Seit ca. 4 Jahrzehnten kartiert der Autor die Vorkommen der Laubholz-Mistel (Viscum album subsp. album) in Südwestdeutschland, speziell im Ulmer Raum. Im Fokus steht dabei die aktuelle Verbreitung, dokumentiert in 1km² großen Quadraten der Gauß-Krüger-Koordinaten. Im Zuge des Klimawandels, speziell der milden Winter, weitet die Mistel aktuell deutlich ihr Areal aus. Somit lohnt es sich, das Augenmerk auf neu besiedelte Standorte zu richten. Auch die Ausbreitung in höhere Lagen der Mittelgebirge, z.B. der Schwäbischen Alb, kann derzeit beobachtet werden.

Ein zweites Augenmerk richtet sich auf die Wirtsbäume der Laubholz-Mistel. Auf »Obstbäumen und Pappeln« oder ähnlich lauten die Angaben in vielen Lokalfloren, wobei sowohl die »Obstbäume« als auch die »Pappeln« viel Spielraum bei der Artdiagnose lassen. Um den Kenntnisstand über die Wirtsbäume der Laubholz-Mistel in Südwestdeutschland zu erweitern, wird dazu aufgerufen, entsprechende Angaben zu sammeln.

Es wird gebeten, die Meldungen von Vorkommen der Laubholz-Mistel auf der Homepage der Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. (BAS) www.botanik-sw.de vorzunehmen und dabei die Wirtsbaumarten im Feld „Angaben zu Wuchsort und Standort“ anzugeben. Wenn die genaue Art des Wirtes aufgrund des unbelaubten Zustands im Winter nicht ermittelt werden kann, ist die Angaben der entsprechenden Gattung erwünscht, z.B. „auf Linde“.

In dem nächsten Band der Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland wird ein Artikel des Verfassers über die Laubholz-Mistel und ihre Wirtsbäume in Südwestdeutschland und speziell im Ulmer Raum erscheinen, mit Quellenverzeichnis und statistischen Auswertungen. Die auf der Homepage der BAS eingegangenen Fundmeldungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt für ganz Südwestdeutschland ausgewertet und veröffentlicht werden.

Laubholz-Misteln finden sich gebietsweise häufig auf Garten-, Zier-, Hof- und Straßenbäumen im städtischen Bereich, in Alleen, Bruch- und Auwäldern, Uferbepflanzungen, an Waldrändern und in lichten Wäldern. Typische Wirtsbäume sind Kanadische Pappel (Populus x canadensis), Feld- und Silber-Ahorn (Acer campestre, A. saccharinum), Hänge-Birke (Betula pendula), Linden (Tilia spec.) und Weiden (Salix spec.), aber auch die Robinie (Robinia pseudoacacia). Reich an exotischen, selten dokumentierten Wirtsbäumen sind Parks, Arboreten und Botanischen Gärten. In Streuobstwiesen wird vor allem der Apfelbaum (Kulturapfel, Malus domestica) befallen, hier weiß man noch wenig über Unterschiede im Mistelbefall zwischen den einzelnen Sorten. In alten Feldhecken und kargen Heidelandschaften der Schwäbischen Alb sind Weißdorn (Crataegus spec.) und Mehlbeere (Sorbus aria) potenzielle Mistelwirte.

Die Mistelkartierung ist etwas speziell, da die Sichtnachweise im Winterhalbjahr am ergiebigsten sind und andererseits die Artdiagnose an winterkahlen Gehölzen deutlich erschwert ist, z.B. bei Populus, Salix, Tilia oder Crataegus.
Es wäre schön, wenn viele Fundmeldungen zusammenkommen und unser Kenntnisstand über die Verbreitung der Mistel wie auch ihrer Wirtsbäume abgerundet wird.

Neben der Laubholz-Mistel (Viscum album subsp. album) kommen in Südwestdeutschland noch die auf Weißtannen schmarotzende Tannen-Mistel (V. album subsp. abietis) sowie die auf Wald-Kiefer spezialisierte Kiefern-Mistel (V. laxum) vor. Beide zeigen in den inter¬aktiven Verbreitungskarten der Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs eine sehr unterschiedliche Verbreitung und sind ebenfalls lohnenswerte Kartierungsobjekte mit überraschendem Neufundpotenzial.

Kontakt:
Ralf Rieks
Dolinenweg 29
D-89143 Blaubeuren
ralf-rieks@outlook.de


Aufruf zu Erforschung der Gattung Alchemilla in Baden-Württemberg

von RICO KAUFMANN

Seit etwa 10 Jahren beschäftige ich mich mit der Gattung Alchemilla, wobei ich erst im letzten Jahr Baden-Württemberg dahingehend etwas näher erkundet habe. Mich reizt die Einfachheit der Pflanzen mit einer überschaubaren Anzahl von Merkmalen, die in meinen Augen dennoch gut für eine Unterscheidung geeignet sind, selbst bei ausschließlicher Berücksichtigung der Blattmerkmale. In den letzten Jahrzehnten waren insbesondere Gerold Hügin, Sigurd Fröhner, Heinz Kalheber und Wolfgang Lippert in Südwestdeutschland und Baden-Württemberg aktiv und haben direkt oder indirekt durch z. B. Herbar­belege die Verbreitung der Arten untersucht. Dabei sind bereits einige größere Veröffentlichungen für Baden-Württemberg und die angrenzenden Gebiete entstanden (Hügin 2006, Hügin & Fröhner 2009, Hügin & Fröhner 2012).

Ich werde im Laufe der nächsten Jahre die Gattung Alchemilla im Schmeil-Fitschen bearbeiten und möchte zusätzlich gern einen Bestimmungsschlüssel für Baden-Württemberg entwickeln, der nur die hier vorkommenden Arten behandelt und der einfach zu handhaben ist. Dafür benötige ich jedoch noch Informationen über die Verbreitung insbesondere der bislang als eher selten eingeordneten Arten, da ich die Variabilität der Merkmale berücksichtigen möchte. Außerdem vermute ich, dass einige der Arten der Vogesen auch im Hochschwarzwald vorkommen könnten, z. B. A. lunaria und A. flabellata. Letztere fand ich im August dieses Jahres auf dem Gipfel des Grand Ballon. Zuvor gab es aus den Vogesen nur einen veröffentlichten Nachweis vom Hohneck (Ochsenbein 1959). Mein schönster Fund war in diesem Jahr A. crinita im baden-württembergischen Allgäu auf einer Nasswiese bei Bad Wurzach, ein Erstnachweis für das Messtischblatt 8025. Die Art könnte im Gebiet, insbesondere in Richtung der Alpen, weiterverbreitet sein.

Hiermit möchte ich dazu aufrufen, mir gerne Fotos von Alchemilla-Arten, insbesondere mit gut erkennbaren Oberseiten der zur Bestimmung relevanten Grundblätter sowie der Blattstielbehaarung, per E-Mail (rico.kaufmann@mail.de) zu schicken. Die Blätter sollten jedoch im trockenen Zustand, also z. B. nicht direkt nach einem Regenschauer fotografiert worden sein. Herbarbelege schaue ich mir auch gern an. Zum Bearbeiter der Gattung im Rothmaler, Sigurd Fröhner, habe ich bereits Kontakt.

 

Hügin, G. (2006): Die Gattung Alchemilla im Schwarzwald und seinen Nachbargebirgen (Vogesen, Nord-Jura, Schwäbische Alb). Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland, Beiheft 2.

Hügin, G. & Fröhner, S. (2009): Die Gattung Alchemilla im Französischen und Schweizer Jura. Verbreitungskarten, Neubeschreibungen, Abbildungen, Bestimmungs- und Merkmalstabellen. Kochia 4, 47-134.

Hügin, G. & Fröhner, S. (2012): Die Gattung Alchemilla im Französischen und Schweizer Jura. Fortsetzung 1: Alchemilla pseudodecumbens spec. nov. Kochia 6, 29-62.

Ochsenbein, G. (1959): La végétation du Hohneck, Bulletin de la Société Botanique de France, 106:sup2, 37-60.


Von Blumen, Pflanzen und so manchem mehr

PETER MÜLLER, Karlsruhe

Es war einmal ein älterer Herr, der eigentlich schon von Kindesbeinen an gerne auf Blumen schaute und sich an ihrem Anblick erfreuen konnte. Als er schon ein wenig älter geworden war und einen Fotoapparat besaß, kniete er sich regelmäßig vor ganz besonders schönen Exemplaren nieder und machte davon ein Bild, das er zu besonderen Anlässen gerne auch verschenkte. Zwar interessierte er sich dafür, wie die Blümchen hießen. Aber das war ihm nicht wirklich wichtig, zumal er feststellte, dass es eine ziemliche Mühe bereitete, unbekannte Arten in seinen Büchern aufzuspüren. Also hatte er sich, ohne darunter zu leiden, damit abgefunden, die Namen mancher der Schönheiten zu kennen, die der Mehrzahl aber nicht.
(mehr …)


Links zu Bilddatenbanken

http://photoflora.free.fr/RechTax.php
Foto-Datenbank mit knapp 125.000 Bildern europäischer Pflanzenarten

http://www.saxifraga.de/europa/gesamtartenliste.html
Liste der mitteleuropäischen Gefäßpflanzen mit zahlreichen Fotos (Michael Koltzenburg)

http://www.blumeninschwaben.de
Foto-Datenbank mit über 30.000 Bildern von ca. 4.500 Arten (Thomas Meyer)

http://www.guenther-blaich.de
Foto-Datenbank mit fast 50.000 Bildern von ca. 4.500 Arten (Günther Blaich)

http://www.gerhard.nitter.de
umfangreiche Foto-Datenbank mit Bildern aus Deutschland und den Alpen (Gerhard Nitter)

http://www.pflanzenphotos.de
Foto-Datenbank mit über 6.000 Fotos von Gefäßpflanzen Deutschlands der Alpen (Andreas Kammann & Heike Esch)

http://www.alpenbotaniker.ch
Foto-Datenbank zu „Alpen und Wiesenflora“, „Farne, Moose und Flechten“, „Europäische Orchideen“, „Pilze“ und „Gräser“ sowie Tierbilder (Ernst Gubler)

https://www.imagines-plantarum.de/
Fotodatenbank mit Bildern von Wild-, Zier- und Nutzpflanzen (Leo Michels)

http://www.plant-pictures.com
Fotogalerie mit über 7.000 Bilder von Pflanzenarten aus Europa, Costa Rica, den Galapagos Inseln sowie aus Botanischen Gärten von Thomas Schoepke, Institut für Pharmazie der Universität Greifswald

http://flora.nhm-wien.ac.at
Foto-Datenbank der Wildpflanzen Österreichs (über 3.000 Arten in über 5.000 Bildern)

http://www.biopix.dk
Foto-Datenbank mit über 100.000 Bildern von über 10.000 Tier- und Pflanzenarten

http://www.flogaus-faust.de
Fotogalerie mit über 3.000 Bildern von Wildpflanzen aus Europa sowie über 300 Bildern aus dem westlichen Nordamerika

http://www.mittelmeerflora.de
Foto-Datenbank mit Bildern von über 350 höheren Pflanzen des Mittelmeer- und Alpenraumes

http://www.kuleuven-kulak.be/bioweb/?page=guide&lang=du
Pflanzenwebsite der Biologieabteilung der K.U.Leuven Campus Kortrijk (Belgien)mit Fotodatenbank

http://herbarivirtual.uib.es/
Katalanische Seite mit großformatigen Pflanzenfotos

http://biolib.mpipz.mpg.de/thome/index.html
Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz (Thomé 1885): Eingescannte Tafeln der Bände 1 bis 3.


Links zu sonstigen Institutionen oder Verbänden

Sonstige Institutionen oder Verbände

International
Europa
Deutschland

 

INTERNATIONALE Institutionen oder Verbände

http://www.iavs.org
International Association for Vegetation Science

http://www.iucn.org
International Union for Conservation of Nature

http://www.unep-wcmc.org
United Nations Environment Programme & World Conservation Monitoring Centre

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Institutionen oder Verbände in EUROPA

http://ec.europa.eu/environment/index_en.htm
Generaldirektion Umwelt der EU

http://www.eea.europa.eu/de
Europäische Umweltagentur, Berichte, Links zu Umweltinstitutionen europaweit

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Institutionen oder Verbände in DEUTSCHLAND

http://www.bfn.de
Bundesamt für Naturschutz Deutschland

http://www.ble.de
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

http://www.umweltbundesamt.de
Umweltbundesamt Deutschland

http://www.nabu.de
Naturschutzbund Deutschland (NABU)

http://www.bund.net
BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

http://www.biologenverband.de
Berufsvertretung Deutscher Biologen e.V.

http://www.biologie.uni-ulm.de/verband
Dachverband botanischer Gärten, auch Zugänge zu botanischen Datenbanken, Links

http://www.dgfm-ev.de
Deutsche Gesellschaft für Mykologie, Übersicht mykologischer Vereine, Bestimmungsschlüssel, Mykolinks, u.a.

Baden-Württemberg

http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de
Ministerium Ländlicher Raum Baden-Württemberg

http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de
Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz: unter „Daten- und Kartendienst“ Informationen zu Biotopen, Schutzgebieten, Mooren und demnächst Arten; unter Natur und Landschaft <Flächenschutz <Biotopkartieurng aufbereitete Verbreitungskarten zu den geschützten Biotoptypen von BW

https://www.lgl-bw.de/unsere-themen/Produkte/Open-Data/
Landesamt für Geoinformation und Landesentwicklung: Unter Produkte und Dienstleistungen <Open Data können kostenlos nutzbare Geobasisdaten heruntergeladen werden.

http://www.naturkundemuseum-bw.de
Naturkundemuseum Stuttgart

http://www.smnk.de
Naturkundemuseum Karlsruhe

http://www.umweltzentrum-karlsruhe.de
BUZO e.V. (Bürgeraktion Umweltschutzzentrum Zentrales Oberrheingebiet)

Sonstige

http://www.vhoe.de
Vereinigung Hessischer Ökologen und Ökologinnen

http://www.bgbm.fu-berlin.de
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Links für Systematiker, u.a. z.B. Global Plant Checklist, International Association for Plant Taxonomie

https://www.wsl.ch/de/index.html
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (Schweiz)

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Links zu Herbarien

http://plants.jstor.org/
Digitales Herbarium der Global Plants Initiative

 

Gebietsbezogene Herbarien für

Deutschland
Europa

 

Herbarien für DEUTSCHLAND

http://www.universitaetssammlungen.de
Informationssystem zu Sammlungen und Museen an deutschen Universitäten

http://www.biologie.uni-ulm.de/museum/liste.html
Liste der biologischen Sammlungsobjekte in Deutschland

http://www.bgbm.org/herbarium
Virtuelles Herbarium Berolinense (Berlin): Über 200.000 Arten mit über 150.000 Bildern aus 229 Ländern

http://www.herbarium-erlangense.nat.uni-erlangen.de
Digitalisiertes Herbarium der Universität Erlangen

https://www.uni-muenchen.de/einrichtungen/sammlungen/herbar/index.html
Herbarien-Bestand der Botanischen Staatssammlung München

 

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Herbarien für EUROPA

Belgien

https://www.plantentuinmeise.be/de/pQ6YgCL/herbarium
Digitalisiertes Herbarium des Botanischen Garten Meise

Frankreich

https://science.mnhn.fr
Digitales Herbarium des Muséum National d’Histoire Naturelle (Frankreich)

Großbritanien

http://linnean-online.org
Digitalisiertes Herbarium von Carl Linnaeus der Linnean Society of London

Niederlande

http://herbarium.naturalis.nl
National Herbarium of The Netherlands online

Österreich

http://herbarium.univie.ac.at/database/search.php
Virtuelles Herbarium des Botanischen Instituts der Universität Wien

Schweiz

https://herbarium.unibas.ch/index.php/de
Digitales Herbarium der Basler Botanischen Gesellschaft

http://www.ville-ge.ch/musinfo/bd/cjb/chg
Catalogue des Herbiers de Genève, digitalisiertes Herbarium des Conservatoire et Jardin botaniques (CJB) der Stadt Genf

https://tools.bgci.org/garden.php?id=140?id=140
Musée & Jardins botaniques cantonaux de Lausanne

https://www.herbarien.uzh.ch/de/belegsuche.html
Vereinigtes Herbar der Universität und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich mit über 30.000 digitalisierten Belegen

 

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Herbarwettbewerb der BAS

Herbarwettbewerb der BAS – Vorankündigung

von Annemarie Radkowitsch

Kinder und junge Menschen an botanische Themen heranzuführen ist ein wichtiges Anliegen der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwest­deutschland e.V. Daher bietet die BAS in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe im kommenden Jahr eine Einführung ins Sammeln und Kennenlernen von Pflanzen sowie ins Herbarisieren und Kartieren an. Dieses Projekt „Mit wilden Pflanzen durchs Jahr“ ist verbunden mit einem Herbarwettbewerb und richtet sich an interessierte junge Menschen ab 8 Jahren, Schulkassen und sonstige Biologie-/ Botanik- oder Naturschutz-AGs.

Am Samstag, den 9. Mai 2020 findet die Auftaktveranstaltung dazu statt.

Weitere Information erhalten Sie in der nächsten Pflanzenpresse Nr. 41 (März 2020).

Wer an einer Teilnahme interessiert ist und nähere Informationen erhalten möchte, kann sich wenden an:

  • Annemarie Radkowitsch, Hohenwarterstr. 1, 75181 Pforzheim, a.radkowitsch[at]t-online.de oder
  • Josef Simmel, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstraße 13, D-76133 Karlsruhe, josef.simmel[at]smnk.de

Oliver Lubrich & Adrian Möhl: 2019: Botanik in Bewegung. Alexander von Humboldt und die Wissenschaft der Pflanzen. – 272 S.; Haupt-Verlag, Bern. [ISBN: 978-3-258-08107-6]

von Siegfried Demuth

Wem es nicht vergönnt ist, abenteuerliche Reisen in ferne Länder zu unternehmen, dem sei dieses Buch empfohlen. „Botanik in Bewegung“ nimmt die Lesenden mit auf die Reisen Alexander von Humboldts von den Anfängen seiner ersten botanischen Aktivitäten an der Bergakademie Freiberg in Sachsen bis zu seiner letzten großen Reise durch Zentral­asien bis an die chinesische Grenze. Im Zentrum steht natürlich die fünf­jährige Forschungsreise in die amerikanischen Tropen zusammen mit sei­nem Freund und Kollegen Aimé Bonpland. Das Buch schildert vor allem die damals neue Sicht- und Arbeitsweise Humboldts zur Erforschung der Pflanzenwelt. War die Linnésche Botanik noch fast rein katalogisierend, so war Humboldt einer der ersten, der die ökologische Feldforschung ein­geführt hat. Auf diesen Wandel spielt der Buchtitel an. Neben dem Sammeln von Pflanzen – das vor allem von Bonpland betrieben wurde – widmete er sich dem Sammeln von Umweltdaten der Orte, an denen sie forschten: geografische Koordinaten, Lufttemperatur, Luftdruck (Höhe), Luftfeuchte, ja sogar das Blau des Himmels wurde gemessen; bein­druckend die Zahl der Instrumente, die beide auf der beschwerlichen Reise mit sich schleppten (besser: schleppen ließen). Neben den sehr unterhaltsam zu lesenden Forschungsabenteuern sind thematisch pas­sende Exkurse eingeflochten, unter anderem zum Drachenbaum (Hum­boldts Lieblingspflanze) und zur Bedeutung Aimé Bonplands, dem „Schattenbotaniker“, für die botanische Erforschung des tropischen Amerika – das Gemälde von Eduard Ender auf S. 68 ist ursächlich für diesen zu Unrecht verliehenen Titel. Ein besonders interessanter Exkurs stellt die auch heute noch bedeutende Rolle von Herbarien im Allgemeinen und das Sammeln und Herbarisieren unter tropischen Bedingungen im Besonderen dar.

Die Forschungsergebnisse der beiden Wissenschaftler spielen auch heute noch eine Rolle. Beispielsweise sind sie für das Nachvollziehen der Klimaerwärmung und der damit verbundenen Veränderung der Vege­tationszonierung in den amerikanischen Tropen eine wertvolle Quelle.

Ausgestattet ist das Buch mit zahlreichen Abbildungen, etwa mehrere der wunderschönen Kupferstiche der von Bonpland und Humboldt gesammelten Pflanzen, mit von Humboldt gezeichneten Landschaften und Vegetationsbildern und dazu vergleichende aktuelle Fotos. Nicht fehlen darf natürlich die wohl berühmteste von Humboldts Grafiken, dem Querschnitt durch die Anden mit der Zonierung der Vegetation, den jeweils typischen Pflanzenarten sowie meteorologischen Angaben zu den Höhenstufen. Die Schönheit und Präzision der Darstellungen beeindruckt, gehörte doch für Humboldt neben der wissenschaftlichen Genauigkeit auch die künstlerische Gestaltung der Abbildungen zur Wissenschaft dazu.

Ein wunderschön aufgemachtes Buch, das nicht nur durch die sehr informativen und gut geschrieben Texte überzeugt, sondern auch durch die reichliche Bebilderung.


Vorstand

Erster Vorsitzender

Dr. Luise Murmann-Kristen
Traubengasse 23, 79576 Weil am Rhein,
Mobil-Nr. 0049 170 380 7993, Email: MurmannKristen (at) googlemail.com

Stellvertretende Vorsitzende

Norbert Höll, Karlsruhe
Köslinerstr 54a 76139 Karlsruhe
Tel. 0721/684720, E-Mail: Norbert.Hoell (at) gmx.de

Dr. Rico Kaufmann
Freudenstädter Straße 29, 75323 Bad Wildbad
Mobil-Nr. 0176 870 626 66 E-Mail: Rico.Kaufmann (at) mail.de

Annemarie Radkowitsch
Flößerweg 4 75399 Unterreichenbach
Tel. 07235/9733098 , E-Mail: a.radkowitsch (at) t-online.de

Schatzmeisterin

Dr. Rita Hofbauer
Fruwirthstraße 31, 70599 Stuttgart
Tel. 0711/4797584, E-Mail: rita.hofbauer (at) gmx.de

Beirat

Dr. Uwe Amarell, Offenburg
Dr. Reinhard Böcker, Filderstadt
Thomas Breunig, Karlsruhe
Prof. Dr. Rainer Bussmann, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
Siegfried Demuth, Karlsruhe
Uwe Fessenbecker, Walldorf
Steffen Hammel, Erligheim
Dr. Markus Sonnberger, Heiligkreuzsteinach
PD Dr. Mike Thiv, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS)

Redaktion der „Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland“

Dr. Uwe Amarell
Thomas Breunig
Siegfried Demuth

Betreuung der Homepage

Uwe Feßenbecker, Walldorf

Betreuung der Link-Liste

Norbert Höll, Karlsruhe

Betreuung des Facebook-Auftritts

Dr. Rico Kaufmann, Bad Wildbad

Anmerkung: Bei den mail-Adressen tauschen Sie bitte das (at) gegen @ aus. Zur Verminderung von Spam haben wir die Adressen verschleiert.


28. Südwestdeutscher Floristentag 2018

Der 28. Südwestdeutsche Floristentag 2018 findet am Samstag, den 20. Oktober, 10:00 Uhr, im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe statt.

Anfragen und Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland,
Tel. 0721-9379386, E-Mail: info@botanik-sw.de

Teilnahmebeitrag:
Mitglieder 10,- EUR, Nichtmitglieder 15,- Euro, Studenten beitragsfrei

Nach Bestätigung der Anmeldung bitten wir um Überweisung auf das Konto der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland:

IBAN: DE36 6601 0075 0607 1127 55

BIC: PBNKDEFF

Stichwort: Floristentag 2018.

Programm Floristentag 2018:  –>Download

 

Mitgliederversammlung der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e. V.

Samstag, 20. Oktober, 17.00 Uhr, im Anschluss an den 28. Südwest­deutschen Floristentag im Max-Auerbach-Hörsaal im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstraße 13, 76133 Karlsruhe.